Dienstag, 26. Juni 2012

The countdown has started ...

Meine Kollegen unterstellen mir dies schon länger: "Du zählst doch bestimmt schon rückwärts."
Inzwischen stimmt es: Noch vier Wochen.

Vier Wochen Leben zwischen zwei Staaten, ohneeinander auf zwei Kontinenten. Irgendwie in der Schwebe. Das norddeutsche Landkind in mir hasst das, der Pragmat auch. Dann: Koffer packen, Kisten packen, Listen schreiben, Möbel und Bücher in gute Obhut geben. Am 17. August geht der gemeinsame Flieger ab Hamburg. Vielleicht können wir vorher zumindest noch einmal zwei Tage bei meinen Eltern Luft holen.

Und danach? Houstons Sommertemperaturen ... 100°F und mehr am laufenden Band, Tag für Tag. Menschen ächzen und eilen von A/C zu A/C. Die möglichst kurzen Wege draußen absolviert man mit so wenig Kleidung wie möglich und so viel wie für Anstand und Auge nötig. Ist man in Gebäuden: Jacke an. (Der kälteste Ort in Houston? Eindeutig das Kino! Im Edwards sollte man keine Sandalen tragen oder Socken mitnehmen. Hätte ich das nur vorher gewusst, so hatte ich kalte Füße!) Ich freue mich nicht auf das Leben ohne Jahreszeiten. Nur am Golf von Mexiko auf Galveston Island lassen sich solche Temperaturen gut ertragen.

Ich freue mich aber auf das gemeinsame Leben dort in den Staaten. Trotz Papierkram, der für meine Arbeitserlaubnis noch nötig sein wird. Ich freue mich auf eine andere, (nach 10 Tagen Urlaub zu urteilen) noch etwas gewöhnungsbedürftige Kultur. Eine Kultur der PickUps, deren Motorhaube mir bis zum Kinn reicht. Eine Kultur der oberflächlichen Freundlichkeit mit Floskeln, an die ich mich erst noch gewöhnen muss. Das Gefühl, schon jetzt eine Ersatzfamilie bekommen zu haben. Und das Wissen, dass Skype ein wenig von dem Gefühl nimmt, etwas abgeschlossen und hinter sich gelassen zu haben. "Hallo Mama! Ja, uns geht es gut ..."