Sonntag, 28. Dezember 2014

At the beach ... of Lake Michigan

Auf dem Weg nach Chicago haben wir zwei Übernachtungen in einer kleinen, schnuckeligen, sommertouristischen, aber jetzt eher leeren Stadt in Wisconsin gebucht. Nachdem gestern abend nicht mehr viel mit uns los war, konnten wir heute den Sonnenschein nutzen.


Sheboygan, Wisconsin. Knapp unter 50.000 Einwohner, etwa eine Autostunde nördlich von Milwaukee und direkt am Lake Michigan gelegen. Der Sheboygan River mündet hier in selbigen. Einen Hafen gibt es nicht (mehr), aber einen nördlichen und einen südlichen Riverwalk und mehr als einen direkten Zugang zum Stadtstrand.

Segeln könnte man hier, Fischerboote chartern. Aber nicht in dieser Zeit zwischen den Jahren, in der viele Einheimische ausgeflogen und nur wenige Touristen eingeflogen sind. Kurzum: Mit Ausnahme einiger weniger Sonntagsspaziergänger hatten wir und eine Kolonie Möwen, Stockenten und Kanadagänse den Strand für uns.

 
Sieht ein bisschen aus wie die Ostsee, oder?

South Beach mit South Pier

Edgewater Generating Station. Das Kohlekraftwerk war der einzige Störfaktor in der Skyline.

Selfie am Strand.

North Beach. Friedliche Koexistenz von Möwen, Gänsen und Enten.

Im Vordergrund kein Felsstrand, sondern gefrorenes Seetang-Algen-Zeug.

Eis am (Schilf-) Stiel

Dem Männe geht's gut ...

Der Frau fast schon zu gut ... Erwachsenenspielgerät, das macht, dass man danach gefühlt komisch geht!

Tschüss denn ...
Kein typischer Strandtag, aber ein schöner! Die Temperaturen waren nur knapp unterm Gefrierpunkt und der Sonnenschein war auch sehr willkommen. Dank schattiger Promenade war ein Großteil des Strands auch windgeschützt, denn wenn dieser gelegentlich mal auffrischte, war das nicht mehr so angenehm ... *bibber* Aber während es in der Nacht zu Samstag in Minnesota 10cm Neuschnee gab, war davon 50km östlich des Mississippi in Wisconsin nichts mehr zu sehen.


Morgen beginnt das Kontrastprogramm mit deutlich mehr Menschen am Lake Michigan: Wir fahren nach Süden mit Ziel Chicago. Da waren wir bislang immer nur im kalendarischen Sommer ...

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Merry Christmas, everyone!!! (The first on our own.)

Jaja, ist schon wieder ein bisschen Zeit vergangen seit meinem letzten Posting ... Und die ein oder andere Kurzreise wartet noch darauf, hier verewigt zu werden. Aber vielleicht finde ich dafür zwischen den Jahren ja noch einmal die nötigen Momente.


Pünktlich zum Ersten Weihnachtsfeiertag oder Christmas Day, wie er hier heißt, mal wieder ein Blogeintrag! Es ist unser drittes Weihnachtsfest seit Blogbeginn und gleichzeitig das erste Mal, dass wir nicht bei unserer Familie in Deutschland sind (wir hätten sonst noch für ein neues Visum zur Botschaft und auf schnelle Bearbeitung hoffen müssen). Schon seltsam ... Aber wir haben versucht, das Beste draus zu machen bzw. sind noch dabei.

Einen Adventskranz (ohne Tanne) hatten wir schon im letzten Jahr. Aber sind die Preise für solche Stumpenkerzen in Deutschland auch so astronomisch hoch? Ich habe ein Schnäppchen gemacht, als ich für den Zweierpack unter $10 bezahlte ...


Advent, Advent, noch kein Lichtlein brennt.

Aber einen eigenen Christbaum - den hatten wir bislang noch nie. Wozu auch. Wir waren zu den Feiertagen ja immer in Deutschland und für die Adventszeit reichte andere Deko.

Künstliche Christbäume, verkaufsfertig mit Unmengen an bunten Lichterketten, gibt es in jedem größeren Supermarkt. Wollten wir nicht. Wenn schon, denn schon. - Ein bereits gefälltes, aufstellfertiges Exemplar? Selbst aussuchen und fällen? Och nöö, kein Bäumchen sollte für uns sterben.

Die Lösung begegnete mir dann in der Floristikabteilung unseren Stammsupermarkts: Ein Tännchen (Norfolk Island Pine, etwa einen Meter hoch) im Topf. Bingo! Die Deko so traditionell wie nur irgendwie möglich.




Strohherzen und -engel haben wir in einem kleinen Dekoladen in Madison, WI entdeckt. Die Sternspitze war ein Geschenk von Kiki (gekauft in SF). Die roten Kugeln und Wollwichtel - das große schwedische Möbelhaus. Schlecht zu sehen, aber vorhanden: bronzene Glöckchenbälle von Target. Alles recht leicht, denn so viel Last darf nicht auf den dünnen Zweiglein lasten.
Außerdem ist die kleinste Lichterkette, die ich finden konnte, dran - mit läppischen 50 Lämpchen. Für das nächste Jahr (falls wir nicht in Deutschland sein sollten) muss ich nur noch lernen, Fröbelsterne zu basteln. Die fehlten mir irgendwie ...


Zur Vorweihnachtszeit durften auch zwei weitere Sachen nicht fehlen: Grippewelle (bis zu einem Drittel meiner Schüler fehlten) und Weihnachtsmarkt. Da Alex von ersterer erwischt worden war, musste Teil 2 ohne ihn stattfinden - in Minneapolis. Mit Glühwein (ich war aber Fahrer ...), gerösteten Mandeln, Bratwurst und Kartoffelpuffern (nach deutschem Rezept - soooo lecker!). Es sollte aussehen wie ein deutscher Weihnachtsmarkt, denn German Christmas Markets sind ein echter Exportschlager, und der Job wurde erledigt. Einzige Unterschiede: Es wurde Eintritt verlangt (regulär $6 für ein Saisonticket, für uns dank Konzertkarten ermäßigt auf $2) und man brauchte für den Erwerb von Alkohol ein Armband, wozu man erst einmal seinen Ausweis vorzeigen musste.

Aber wir hatten Spaß!


Holidazzle Market auf der Peavey Plaza in Downtown Minneapolis.

Selfie mit Glühweintassen und gebrannte Mandeln


Der frühe Schnee von Mitte November hatte sich bis kurz vor Weihnachten wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Die Meteorologen des Lokalsenders unseres Vertrauens wurden auch nicht müde zu betonen, wie mild das Weihnachtsfest dieses Jahr sei - bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Dennoch, am 23. Dezember schüttelte Frau Holle ein wenig ihre Federn. Pünktlich zum Fest ...

23. Dezember, 8:30 Uhr ...

Es ist zwar nun wieder eher graubraun als weiß, aber offiziell waren es weiße Weihnachten. Weiße schneematschige Weihnachten.

Hier in den USA bringt Santa Claus die Geschenke ja immer erst in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Der Heiligabend wird zum ultimativen Last-Minute-Shopping-Tag (ich muss gestehen, wir waren auch noch einmal kurz los ...). Für etwas mehr Besinnlichkeit am Heiligen Abend (und einige Stunden mit mehr als Zweisamkeit) haben wir Autons und Alex' indischen Kollegen samt Frau eingeladen.

Es gab teilweise typisch deutsches Weihnachtszeug: Apfelmatschkuchen nach dem Rezept meiner Oma zum Beispiel, Stollen ... Baumkuchenspitzen ... Mandelspekulatius ... Pfeffernüsse ...(alles von Aldi), Marzipankartoffeln aus Mamas Care-Weihnachtspaket und eine kleine (*räusper*) Auswahl selbstgebackener Kekse. Kaffee/Tee, nette Gespräche. Eine schöne Art Weihnachten einzuläuten.

*mjam* Nicht im Bild: Der bunte Keks- und Schokiteller

Wir hatten wegen Autons Mädels noch keine Geschenke unter den Baum gepackt, denn Santa war ja noch auf den Weg zu ihnen. Aber als die Gäste wieder ausgeflogen waren, war Bescherung. Und dann gab's Abendessen: Kartoffelsalat (Mamas Rezept) mit Bratfisch. Typisch deutsch (wobei dort eher als Mittagessen).

Vorbescherungsfoto
 
Sieht vielleicht nicht sooo fröhlich aus, aber wir meinen es ernst:

Frohe Weihnachten - ein gesegnetes Fest im Kreise eurer Lieben!



Vom 27.12. bis 1.1. verabschieden wir uns an den Michigansee und Chicago. Wer von dort eine Karte möchte, schicke mir bitte die Antwort auf dieses Rätsel ... ;)

von www.adler-n-subtract.com

Samstag, 15. November 2014

Expressway from Fall to Winter - WHY???

Mit den zusätzlichen Stunden, die ich jetzt auch am Nachmittag in der Schule verbringe, komme ich blogtechnisch ganz offensichtlich zu nichts mehr. Sorry! Aber immerhin habe ich neulich schon einmal Fotos von meinem Klassenzimmer gemacht, vielleicht wird da ja in nächster Zukunft mal ein Posting draus.


Eine Woche nach Deutschland haben wir auch hier in Minnesota die Sommerzeit beendet, die hier Daylight's Saving Time heißt. Ich mag es, morgens im Hellen aufzustehen, aber die frühe Dunkelheit ... Bäh! Kein Wunder, dass man sich hier in Minnesota zum Feierabend gleich "Good night!" wünscht.

Der Herbst hatte uns wirklich verwöhnt in diesem Jahr, vor allem der Oktober war sprichwörtlich golden. Kaum Regen, herrlich buntes Blattlaub (vor allem roter Ahorn!) - mein inneres Kind freute sich. Ist das in Deutschland auch immer so schön anzusehen? Nach unserem nunmehr dritten Herbst in den Staaten erinnere ich mich kaum ...

Aber seht selbst ... Die folgenden Aufnahmen stammen vom 19. Oktober.

im Hintergrund Downtown Rochester
a typical residential neighborhood

Halloween haben wir uns im Wesentlichen gespart, es klingelte auch niemand, da wir kein eigenes Haus haben. Einzige Ausnahme für mich (und Kiki) war "Halloween Zumba" - ein Angebot meines Fitnessstudios (DAHLC). Es bestand zwar keine Kostümpflicht, aber die meisten Mädels (und unser Quotenmann im Zaubererkostüm) hatten sich doch mindestens ein wenig verkleidet. Batman, Cowgirl, Schwimmerin, Minnie Maus, 80er Jahre Girl, Zombie, "slutty Bavarian girl" (ich glaube, es sollte ein Dirndl sein, aber viel Stoff war da nicht bei) - größtenteils aber tanztauglich. Auch wenn wir dachten, so anstrengend wird es wohl nicht werden ... es war kein Kindergeburtstag!


In diesem Sinne - ein herzliches Hallo von Herbsthexe und Bloody Mary!



Ab Halloween wurden die Nächte frostig. Keine Überraschung, wir sind schließlich in Minnesota. Aber dann sahen wir vor einer Woche die Wettervorhersage für die nächsten sieben Tage ...

... Und die war leider auch noch korrekt! Die Temperaturen sind 10-15 Grad Celsius unter dem langjährigen Mittel und seit der Nacht von Montag auf Dienstag liegt Schnee. *gnah*

Heute kam auch noch mehr dazu ... Aufnahmen vom 15. November ...

quite a change ...

Die schwarzen Punkte sind Canadian Geese ...
Der Wetterbericht nennt das "gefühlter Januar". Mir hingegen ist erst einmal ganz weihnachtlich zumute, es sind ideale Bedingungen für "White Christmas", auch wenn der Kalender nicht stimmt. Denn es steht erst einmal noch das lange Thanksgiving-Wochenende an, das nahtlos in den ersten Advent übergehen wird. Ich werde erst dann die Weihnachtsbäckerei anschmeißen - heute nachmittag gab es erst einmal Scones (Rezept folgt) ... *mjam* Außerdem sind wir voll im Suppen- und Eintopffieber - was sonst passt bei diesem Wetter auch besser. Genug vom Essen geschwafelt, gleich sind wir zum Abendessen bei Kiki und Christos eingeladen.


Und während wir hier so vor uns hinfrösteln, wundern sich Eltern und Schwiegereltern in Deutschland über Frühlingserscheinungen im November.

Beim nächsten Mal wird es wieder konstruktiver, aber ich wollte nur mal ningeln und Mitleid heischen ... Ich mag den Winter hier ja - aber er ist zu früh!

Sonntag, 12. Oktober 2014

Resistance was futile - why we finally got a credit card

Seit wir 2012 in die USA gezogen sind, haben wir schon mehrfach einen "Ausländermalus" in Kauf nehmen müssen. Zum Beispiel eine erhöhte Kaution für unsere ersten beiden Wohnungen hier. Unseren Gebrauchtwagen, den der Durchschnittsamerikaner monatlich abstottern würde, bezahlte Alex in bar (von dt. Reserven). Aber immer haben wir unsere Rechnungen fristgemäß bezahlt, unser Konto nie überzogen und mit unserer "Debit Card" unserer Hausbank die täglichen Ausgaben gedeckt. Auch wenn auf dieser Visa draufsteht, wird alles wie bei einer EC-Karte gleich vom Konto abgebucht.

In letzter Zeit bekamen wir regelmäßig Kreditkartenbeantragungsformulare unserer Hausbank unaufgefordert zugesendet. Wir sahen dies als gutes Zeichen, dass so langsam der Ausländermalus verschwinden würde und wir uns gaaanz langsam eine credit history aufgebaut hätten. Dachten wir. Bis Anfang September.

Alex wollte mit seinem "best man" an den Lake Superior, ich aber nicht ohne Auto in Rochester sein. Glücklicherweise gibt es genügend Autovermietungen in der Stadt, die verglichen mit Deutschland auch einen guten Wochenpreis machen. Alex hatte also in der Innenstadtfiliale persönlich ein Auto für die Woche reserviert. So weit, so gut.

Als die beiden das Auto dann an einem Samstagmorgen abholen wollten - gab man ihnen das Auto nicht! US-Führerschein und Debit Card waren nicht gut genug! "Wir haben hier keinen Eintrag zu ihrer Sozialversicherungsnummer", hieß es, "ich kann Ihnen so kein Auto vermieten! Nicht ohne Kreditkarte." Wie bitte??? Auch das Angebot einer erhöhten Kaution, das Alex machte, seinetwegen auch in bar, führte zu nichts. Alex war sprachlos. Und ich auch, nachdem ich die Story etwas ausführlicher, als ich sie hier jetzt schreibe, zu hören bekommen habe.

"You need a credit card!" fasste Matt das Dilemma zusammen. Ich bin ja auch schon etwas länger (so knapp zwei Jahre lang ...) dieser Meinung gewesen. Das Kaufen auf Pump und regelmäßige Abbezahlen baut die hier so wichtige credit history auf. Noch schlechter als "bad credit" ist "no credit", das wussten wir schon vor zwei Jahren. Wir dachten, dass sich dies so langsam erledigt hätte (weil Strom- und Gasrechnungen auch mit der Sozialversicherungsnummer verknüpft sind und wir damit unser Bezahlverhalten dokumentiert glaubten). Aber das war offenbar doch nicht der Fall.

Resistance was futile - jeglicher Widerstand schien nur endgültig zwecklos. Zumindest aus meiner Sicht. Ich knickte ein und beantragte eine Kreditkarte. Nach etlichem (elektronischen!) Papierkram war sie dann neulich in der Post. Ich präsentiere: Meine "Discover it"-Kreditkarte (Wortspiel!)!


Discover it - card.


Alex schaut sich erst einmal an, wie das mit meiner Kreditkarte so anläuft (ich bekomme ein monatliches Statement bzgl. meines credit scores). Er hat sich noch für keine Kreditkarte beworben. Allein der Besitz einer Kreditkarte ist unserer beider Erziehung auch gegenteilig, denn uns wurde beigebracht, nur das Geld auszugeben, das man auch hat. Das scheint nur leider mit dem Amerikanischen Traum so nicht ganz einherzugehen. Daher versuche ich so langsam meinen credit score hochzuschrauben. Wir wissen zwar nicht, wie lange wir noch in den Staaten sind. Unser Auto ist wohl noch gut in Schuss (sagt die Werkstatt regelmäßig) - aber man weiß ja nie, vielleicht streikt der Motor mitten im Minnesota-Winter und wir müssten dann über die Finanzierung eines Neuwagens nachdenken. Viel Spaß mit den Zinssätzen, die ohne credit history fällig werden!


Oder vielleicht wollen oder müssen wir einfach nur einmal wieder ein Auto mieten ...

Samstag, 4. Oktober 2014

The Changes of Autumn ...

Fangen wir einmal mit dem Offensichtlichen an ...


Der Herbst ist da, die Blätter der Bäume wechseln ihre Farbe. Ich weiß immer noch nicht, warum mich das hier (wie im letzten Herbst) weitaus mehr fasziniert als in Deutschland. Aber so ist es. Richtig aufgefallen ist mir der Beginn der Herbstes aber erst, als ich von einer dreitägigen Klassenfahrt zurück nach Rochester kam. Irgendwas war anders ...

Samstag, 27. September


Ja, wir haben sowohl Wendy's als auch Burger King in Sicht- und Laufweite. (Und McD auf der anderen Seite.)

Die Temperaturen waren noch nicht sonderlich herbstlich, um ehrlich zu sein. Am letzten Wochenende waren wir mit Kiki und Christos dann im Frontenac State Park, um uns den beginnenden Herbst einmal mit Blick auf den Mississippi River anzuschauen. (Außerdem waren die beiden zuvor noch nie am Mississippi gewesen.) So viel hatte sich dort an der Blattfärbung aber noch nicht getan.


28. September



Ihr seht übrigens richtig, am letzten Wochenende hatten wir schönstes T-Shirt-Wetter bei bis zu 25°C! Und auf der designierten "hiking trail" Runde kamen wir durchaus ins Schwitzen. Kurzum: Super Spätsommer! Und das Ende September ... Ich war froh, wenn der Wanderweg durch schattigen Wald statt sonnige Prärie führte. Auch wenn letztere schön anzusehen war ...




Auf dem Heimweg hielten wir dann noch einmal in Wabasha an. Hier waren wir schon mit meiner Mutter im August gewesen - und das Eis war uns als besonders lecker im Gedächtnis geblieben. So lecker, dass man nicht nach Kalorien fragen sollte. Eine "Kugel" (oder: single portion) kostete zwar über zwei Dollar, entspricht aber 2-3 europäischen Kugeln.


Wir wunderten uns nur über die für uns heimatlich anmutende Dekoration - wie zur WM in Deutschland sah es aus!



Die Lösung: Es war SeptOberfest! Das (Münchener) Oktoberfest scheint jeder zu kennen. Bier und Wurst lassen offenbar jedes Stadtchen an sein deutsches Erbe erinnern. Offiziell waren die Feierlichkeiten um 16 Uhr beendet, wir kamen kurz nach 16 Uhr an - aber die liebevoll aufgebaute Deko war trotzdem nicht vor uns sicher, wie die folgenden Fotos belegen ...





Die Sommerlichkeit nahm dann auch im Laufe der Woche immer weiter ab. Sturmböen mach(t)en meine kürzlich erworbene Kapuzenfleecejacke zum idealen Kleidungsstück. Gestern Nacht war es dann erstmals soweit: Es schneeregnete! Fotobeweise gibt es nicht, aber ihr könnt das schon glauben!!! (Edit: Hier ein Wetter-Update!)

Wettervorhersage von kaaltv.com: FROST! 32°F = 0°C
 
Der Winter lässt also vermutlich nicht mehr lange auf sich warten. Ich hoffe nur, dass der (Hundertjährige) Bauernkalender ("farmer's almanach") sich irrt, und dieser Winter nicht noch kälter wird als der letzte ...



Sonstige Veränderungen: Ab (hoffentlich) nächster Woche stocke ich meine Stunden auf und bin an vier Tagen auch nachmittags in der Schule. Von 1-3 gebe ich dann Förderunterricht in Mathe in Klasse 3-6. Die Schüler kommen während der normalen Unterrichtszeit zu mir und ich poliere entweder einzeln oder in Kleingruppen ihre Mathefakten auf. :) "Title 1" nennt sich das ganze und wird von den öffentlichen Schulen finanziert.

Ach ja: Im Dezember geht es zu einer Konferenz nach San Francisco! Alex' Posterpräsentation wurde genehmigt - jetzt muss ich nur noch hoffen, dass gleiches für meine zwei Tage Urlaub gilt ...



Gleich geblieben ist kürzlich der Papierkram um die (Erneuerung meiner) Arbeitserlaubnis, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Dienstag, 16. September 2014

Where has summer gone? Old Europe vs New World.

Letzte Woche habe ich erstmals die Heizung anschalten müssen. Der erste (leichte) Bodenfrost war auch schon da. Vergangenen Mittwoch fiel das Thermometer von knapp 20°C morgens auf unter 10°C am Nachmittag - Nordwind machte es möglich. Kurzum, alle Zeichen stehen auf Herbst. Wo ist nur der Sommer geblieben?


Ich kann den Sommer eigentlich recht einfach in drei Phasen aufteilen: WM - Europa - Gäste. Über Phase 1 habe ich ja noch gebloggt. Alex und ich waren wahrscheinlich die einzigen Deutschen auf diesem Planeten, die das Halbfinale gegen Brasilien nicht verfolgt haben. Zu diesem Zeitpunkt saßen wir nämlich im Flugzeug nach Deutschland. Als die Stewardess eine Durchsage machte, dass Deutschland Brasilien 7:1 geplättet hatte, konnten wir unseren Ohren nicht trauen. Beim Umstieg in Amsterdam am frühen Morgen mussten wir dann erst einmal eine Sportsbar aufsuchen, um diese Durchsage noch zu bestätigen ...

Dann also Europa. Altes Europa. Hach ja. Kirchen zu sehen, die auch nach Kirche aussehen und nicht nach Scheune mit Türmchen bzw. postexistenzialistischer Kreativgebäudekunst, das hat uns dann irgendwie doch gefehlt. Oder ganz allgemein Gebäude, die deutlich älter als 100 Jahre sind, ganz gleich, ob sakral oder säkular.

Angefangen mit Halle (Saale), Alex' und meiner Unistadt. Händel trug noch Schwarzrotgold als Freude über den Gewinn der Weltmeisterschaft durch das Schland-Nationalteam. Und im Stadthaus dahinter haben wir Ja! gesagt.


 Die Marktkirche, noch mehr Altstadt ...



Gleich neben Halle liegt Leipzig, bekannt als Wirkungsstätte des J. S. Bach, Heimat des Thomanerchores und eins der Aushängeschilde des wiedervereinigten Deutschlands - eine der Boomstädte des Ostens. Seit kurzem nun auch Heimat meines Trauzeugen, der ebenfalls besucht werden wollte.


Peterskirche. Sieht gotisch aus, ist aber auch erst so hundertundeinbisschen Jahre alt.

Leipzig. Markt mit Altem Rathaus.

Völkerschlachtdenkmal
Von Halle aus zog es mich dann auch zu einem Tagesausflug nach Weimar (um meinen Bruder zu treffen, der dort zu dem Zeitpunkt arbeitete) und auf dem Rückweg von dort nach Naumburg (Saale).


Weimar - Goethe und Schiller.

Naumburger Dom St. Peter und Paul.


Und weil ich von alten Gebäuden immer noch nicht genug hatte, einen günstigen Flug gefunden hatte und eigentlich schon immer mal nach Wien wollte, flog ich nach Wien. Alex bereitete sich zu diesem Zeitpunkt schon moralisch auf den Besuch einer Konferenz in San Diego, CA vor ...

Wien. Old Europe in a nutshell. Danach war mein Akku an europäischem Kulturgut wirklich gut gefüllt. Kurzum: Befindet man sich in einem Eckchen der (Alt-) Stadt und findet es gerade so richtig hübsch dort, läuft man ums nächste Eckchen und denkt sich: "Joah, auch nicht schlecht."


Dominikaner. Ehemals Universität. Oder beides? Hm ...
Schloss Schönbrunn. Schlosspark mit Gloriette.

Schloss Schönbrunn
Joah, schöne Stadt, dieses Wien. Da muss ich, müssen wir(!) noch einmal wiederkommen.

Danach bin ich recht häuslich in der Umgebung meines Elternhauses geblieben. Freunde getroffen, Familie gesehen und dazu an einem Tag auch nach Hamburg gefahren. Hamburg, meine Perle. Ich mag die Stadt und ihre Bewohner!


Hamburg - Rathaus.
Heimatstadt Soltau - Breidingsgarten.
 
Nach vier Wochen in Deutschland ging dann wieder der Flieger zurück nach MSP. Zum ersten Mal mit Icelandair (gar nicht mal so schlecht, viel Sitzabstand, aber für feste Nahrung muss man dazu bezahlen) und zum ersten Mal mit meiner Mutter im Gepäck! Sie hatte uns für knapp zwei Wochen hier in Minnesota besucht.

Da wir in Kopenhagen fast sechs Stunden Aufenthalt hatten, konnte ich auch dort noch einmal ein Stückchen altes Europa sehen.

Schloss Rosenborg in Kopenhagen.


Der Flug läutete dann aber die dritte Phase des Sommers ein. Gäste! Meiner Mutter, die ja nun auch ein Landkind ist, zeigten wir in erster Linie unsere Umgebung. Zum Beispiel die einzige covered bridge des Staates in Zumbrota, Minnesota.



Und dann machten wir uns an einem anderen Nachmittag auf in den Forestville State Park. Hier simulieren im Sommer Freiwillige das Leben um 1900 in einem sonstigen Geisterdorf. Der Laden der 1863 drittgrößten Gemeinde Minnesotas verfügt noch weitestgehend über die Ausstattung von 1910 (da wurde er aufgegeben).

(Urgroß-) Tante-Emma-Laden

Hier scheint das Leben stehen geblieben zu sein ...
Außerdem war ich mit meiner Mutter noch in Minneapolis (zu groß, aber interessant zum Leutegucken) und in Duluth/am Lake Superior (gefiel sehr). Und in der Mall of America (sprachlos).

Unseren zweiten Gast, Alex' Trauzeuge und bester Freund seit xx-zig Jahren, holten wir dann allerdings in der Großstadt ab. Hello, Chicago!

Wir hatten die Metropole des Mittleren Westens zwar schon einmal vor einem Jahr besucht, aber damals hatten wir nur einen Tag - diesmal aber sogar ein ganzes Wochenende von Freitag nachmittag bis Montag früh. Auch das Wetter war auf unserer Seite (naja, ein bisschen weniger Schwüle wäre auch nett gewesen).


Riesenrad am Navy Pier - wir waren drauf!

Großstadtstrand. Unsere Füße und Waden waren im Lake Michigan!

Chicago Bean - und alle wollen ein Foto!

Nach einer Woche man caving am Lake Superior ist nun aber der Besuch abgereist und der Alltag wieder bei uns eingekehrt. Für mich heißt das Schule und Unterricht, für Alex Konferenzen, paper schreiben und Labor.


Und dann gibt's wirklich noch einmal mehr zum Unterricht hier ...