Sonntag, 28. Dezember 2014

At the beach ... of Lake Michigan

Auf dem Weg nach Chicago haben wir zwei Übernachtungen in einer kleinen, schnuckeligen, sommertouristischen, aber jetzt eher leeren Stadt in Wisconsin gebucht. Nachdem gestern abend nicht mehr viel mit uns los war, konnten wir heute den Sonnenschein nutzen.


Sheboygan, Wisconsin. Knapp unter 50.000 Einwohner, etwa eine Autostunde nördlich von Milwaukee und direkt am Lake Michigan gelegen. Der Sheboygan River mündet hier in selbigen. Einen Hafen gibt es nicht (mehr), aber einen nördlichen und einen südlichen Riverwalk und mehr als einen direkten Zugang zum Stadtstrand.

Segeln könnte man hier, Fischerboote chartern. Aber nicht in dieser Zeit zwischen den Jahren, in der viele Einheimische ausgeflogen und nur wenige Touristen eingeflogen sind. Kurzum: Mit Ausnahme einiger weniger Sonntagsspaziergänger hatten wir und eine Kolonie Möwen, Stockenten und Kanadagänse den Strand für uns.

 
Sieht ein bisschen aus wie die Ostsee, oder?

South Beach mit South Pier

Edgewater Generating Station. Das Kohlekraftwerk war der einzige Störfaktor in der Skyline.

Selfie am Strand.

North Beach. Friedliche Koexistenz von Möwen, Gänsen und Enten.

Im Vordergrund kein Felsstrand, sondern gefrorenes Seetang-Algen-Zeug.

Eis am (Schilf-) Stiel

Dem Männe geht's gut ...

Der Frau fast schon zu gut ... Erwachsenenspielgerät, das macht, dass man danach gefühlt komisch geht!

Tschüss denn ...
Kein typischer Strandtag, aber ein schöner! Die Temperaturen waren nur knapp unterm Gefrierpunkt und der Sonnenschein war auch sehr willkommen. Dank schattiger Promenade war ein Großteil des Strands auch windgeschützt, denn wenn dieser gelegentlich mal auffrischte, war das nicht mehr so angenehm ... *bibber* Aber während es in der Nacht zu Samstag in Minnesota 10cm Neuschnee gab, war davon 50km östlich des Mississippi in Wisconsin nichts mehr zu sehen.


Morgen beginnt das Kontrastprogramm mit deutlich mehr Menschen am Lake Michigan: Wir fahren nach Süden mit Ziel Chicago. Da waren wir bislang immer nur im kalendarischen Sommer ...

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Merry Christmas, everyone!!! (The first on our own.)

Jaja, ist schon wieder ein bisschen Zeit vergangen seit meinem letzten Posting ... Und die ein oder andere Kurzreise wartet noch darauf, hier verewigt zu werden. Aber vielleicht finde ich dafür zwischen den Jahren ja noch einmal die nötigen Momente.


Pünktlich zum Ersten Weihnachtsfeiertag oder Christmas Day, wie er hier heißt, mal wieder ein Blogeintrag! Es ist unser drittes Weihnachtsfest seit Blogbeginn und gleichzeitig das erste Mal, dass wir nicht bei unserer Familie in Deutschland sind (wir hätten sonst noch für ein neues Visum zur Botschaft und auf schnelle Bearbeitung hoffen müssen). Schon seltsam ... Aber wir haben versucht, das Beste draus zu machen bzw. sind noch dabei.

Einen Adventskranz (ohne Tanne) hatten wir schon im letzten Jahr. Aber sind die Preise für solche Stumpenkerzen in Deutschland auch so astronomisch hoch? Ich habe ein Schnäppchen gemacht, als ich für den Zweierpack unter $10 bezahlte ...


Advent, Advent, noch kein Lichtlein brennt.

Aber einen eigenen Christbaum - den hatten wir bislang noch nie. Wozu auch. Wir waren zu den Feiertagen ja immer in Deutschland und für die Adventszeit reichte andere Deko.

Künstliche Christbäume, verkaufsfertig mit Unmengen an bunten Lichterketten, gibt es in jedem größeren Supermarkt. Wollten wir nicht. Wenn schon, denn schon. - Ein bereits gefälltes, aufstellfertiges Exemplar? Selbst aussuchen und fällen? Och nöö, kein Bäumchen sollte für uns sterben.

Die Lösung begegnete mir dann in der Floristikabteilung unseren Stammsupermarkts: Ein Tännchen (Norfolk Island Pine, etwa einen Meter hoch) im Topf. Bingo! Die Deko so traditionell wie nur irgendwie möglich.




Strohherzen und -engel haben wir in einem kleinen Dekoladen in Madison, WI entdeckt. Die Sternspitze war ein Geschenk von Kiki (gekauft in SF). Die roten Kugeln und Wollwichtel - das große schwedische Möbelhaus. Schlecht zu sehen, aber vorhanden: bronzene Glöckchenbälle von Target. Alles recht leicht, denn so viel Last darf nicht auf den dünnen Zweiglein lasten.
Außerdem ist die kleinste Lichterkette, die ich finden konnte, dran - mit läppischen 50 Lämpchen. Für das nächste Jahr (falls wir nicht in Deutschland sein sollten) muss ich nur noch lernen, Fröbelsterne zu basteln. Die fehlten mir irgendwie ...


Zur Vorweihnachtszeit durften auch zwei weitere Sachen nicht fehlen: Grippewelle (bis zu einem Drittel meiner Schüler fehlten) und Weihnachtsmarkt. Da Alex von ersterer erwischt worden war, musste Teil 2 ohne ihn stattfinden - in Minneapolis. Mit Glühwein (ich war aber Fahrer ...), gerösteten Mandeln, Bratwurst und Kartoffelpuffern (nach deutschem Rezept - soooo lecker!). Es sollte aussehen wie ein deutscher Weihnachtsmarkt, denn German Christmas Markets sind ein echter Exportschlager, und der Job wurde erledigt. Einzige Unterschiede: Es wurde Eintritt verlangt (regulär $6 für ein Saisonticket, für uns dank Konzertkarten ermäßigt auf $2) und man brauchte für den Erwerb von Alkohol ein Armband, wozu man erst einmal seinen Ausweis vorzeigen musste.

Aber wir hatten Spaß!


Holidazzle Market auf der Peavey Plaza in Downtown Minneapolis.

Selfie mit Glühweintassen und gebrannte Mandeln


Der frühe Schnee von Mitte November hatte sich bis kurz vor Weihnachten wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Die Meteorologen des Lokalsenders unseres Vertrauens wurden auch nicht müde zu betonen, wie mild das Weihnachtsfest dieses Jahr sei - bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Dennoch, am 23. Dezember schüttelte Frau Holle ein wenig ihre Federn. Pünktlich zum Fest ...

23. Dezember, 8:30 Uhr ...

Es ist zwar nun wieder eher graubraun als weiß, aber offiziell waren es weiße Weihnachten. Weiße schneematschige Weihnachten.

Hier in den USA bringt Santa Claus die Geschenke ja immer erst in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Der Heiligabend wird zum ultimativen Last-Minute-Shopping-Tag (ich muss gestehen, wir waren auch noch einmal kurz los ...). Für etwas mehr Besinnlichkeit am Heiligen Abend (und einige Stunden mit mehr als Zweisamkeit) haben wir Autons und Alex' indischen Kollegen samt Frau eingeladen.

Es gab teilweise typisch deutsches Weihnachtszeug: Apfelmatschkuchen nach dem Rezept meiner Oma zum Beispiel, Stollen ... Baumkuchenspitzen ... Mandelspekulatius ... Pfeffernüsse ...(alles von Aldi), Marzipankartoffeln aus Mamas Care-Weihnachtspaket und eine kleine (*räusper*) Auswahl selbstgebackener Kekse. Kaffee/Tee, nette Gespräche. Eine schöne Art Weihnachten einzuläuten.

*mjam* Nicht im Bild: Der bunte Keks- und Schokiteller

Wir hatten wegen Autons Mädels noch keine Geschenke unter den Baum gepackt, denn Santa war ja noch auf den Weg zu ihnen. Aber als die Gäste wieder ausgeflogen waren, war Bescherung. Und dann gab's Abendessen: Kartoffelsalat (Mamas Rezept) mit Bratfisch. Typisch deutsch (wobei dort eher als Mittagessen).

Vorbescherungsfoto
 
Sieht vielleicht nicht sooo fröhlich aus, aber wir meinen es ernst:

Frohe Weihnachten - ein gesegnetes Fest im Kreise eurer Lieben!



Vom 27.12. bis 1.1. verabschieden wir uns an den Michigansee und Chicago. Wer von dort eine Karte möchte, schicke mir bitte die Antwort auf dieses Rätsel ... ;)

von www.adler-n-subtract.com