Sonntag, 29. Dezember 2013

Merry (belated) Christmas, everyone!

Ich habe keine Ahnung, wo der Dezember geblieben ist - die Wochen seit Thanksgiving sind gerast!

Oder um es mit dem (diesmal nicht verwackelten) Tannenbaum am Plummer Building zu sagen: Merry Christmas, everyone! 



Alex und ich waren ja so (wirtschaftlich) unvernünftig, über die Feiertage nach Deutschland zu fliegen. Auch in Sachen Weihnachtswetter haben wir keinen guten Tausch gemacht: Am 23. Dezember (unserem Abflugtag) hatten wir in Rochester -15°C, blauen Himmel und ein wenig Neuschnee über Nacht. Schon der Landeanflug auf Hannover sah eher nach Sommer aus: grün - dazu dann diesig und 10°C. 

Aber das Beisammensein mit Freunden und Familie ist es wert! (Und ich freu mich besonders schon auf morgen, irgendwie ...)

Unser Flieger wartet am Gate ... bereit für den Transatlantikflug.

Und dann gibt es ja die kleinen Annehmlichkeiten wie die fancy iPad lounge vorm Abflug am Flughafen MSP ...


Ja, die Nutzung ist tatsächlich kostenfrei ... Nur ab und zu muss man ein Werbebanner wegklicken.



Auch die kleinen Unannehmlichkeiten, die die nur etwas mehr als eine Woche Europa mit sich bringt (Neujahr kurz nach 12:05 Uhr geht der Flieger zurück), sind es dennoch wert.

Besonders genannt sei dabei die sturminduzierte verspätete Ankunft an Heiligabend. Das Sturmtief "Dirk" (schämt euch, Dirks dieser Welt! :P ) über Amsterdam hatte schon für eine sehr aufregende, einer Achterbahn ähnlichen Landung dort gesorgt. Erst sehr kurz vor der Landung hatte es den Frühstückssnack gegeben - und der machte sich angesichts der Turbulenzen bei einigen wieder bemerkbar ... :/Und dann saßen wir erst einmal auf dem Flughafen Schiphol fest - unsere geplante Abflugszeit verging, der Flug war zunächst um eine Stunde, dann unbestimmt verspätet. Statt um halb neun hob der kleine Cityhopper dann erst gegen 12 nach Hannover ab.


Auch in Hannover war die Ankunft wieder recht turbulent. Hinter uns im spärlich besetzten Flugzeug saßen zwei "Quatscher", die schon am Gate lautstark alles kommentierten, was so passierte - jaaa, der Nervfaktor war recht hoch. Zumindest taten sie dann so, als würde die Landung in Hannover ein Fußballspiel und kommentierten jedes Schaukeln und jedes Luftloch mit einem gewissen Hang zum Morbidem. Kurzum: Genau das, was man in einem solchen Moment braucht. Nachdem wir dann zum Gate rollten, schnallte sich der Flugbegleiter, der ganz hinten gesessen hatte, ab und kommentiere nun seinerseits die abgegebenen Kommentare der Quatscher:


Flugbegleiter zu den Quatschern: "Were you afraid?"
Quatscher: "Nooooooooooooo." (die Kommentare ließen das Gegenteil erahnen)
Flugbegleiter: "Well, I was." 
Ich: *nervöses Kichern*

Aber letztendlich mag ich Achterbahnfahrten lieber als Alex. Der war froh, dass sein Magen recht leer war ...

Die zweite Unannehmlichkeit eines so kurzen Trips betrifft nämlich nur ihn: Fighting the Jetlag. Bei unserer Ankunft im Norden Deutschlands waren wir etwa 24 Stunden wach, haben dann gegessen, Geschenke eingepackt (wir haben dazu gelernt, nachdem die schon eingepackten Geschenke im letzten Jahr vom Zoll noch einmal teilweise ausgepackt worden waren) und uns kurz hingelegt - 45 Minuten Powernap oder Nachmittagsschläfchen. Dann war eine Dusche sehr belebend, so belebend, dass wir um 22.30 Uhr noch die Christmette genießen konnten. Wir sind dann ganz normal schlafen gegangen, am nächsten Morgen gegen halb zehn hoch (um elf begann der Familienbrunch) und das war es dann für mich mit dem Jetlag. Alex hingegen wird immer noch nach etwa fünf Stunden Schlaf um sechs Uhr in der Früh wach und hängt dann den Tag über rum wie ein Schluck Wasser in der Kurve.

Naja, nächsten Sommer bleiben wir länger, zumindest laut bisherigem Plan. Aber jetzt muss ich leider am 2. Januar wieder arbeiten. Zwei Tage frei zu nehmen und erst am Wochenende zu fliegen, hatten wir auch in Erwägung gezogen - aber die Flugpreise lagen gleich mal bei über 1000 Euro pro Person (hin und zurück) ...

Ich wünsche euch alles Gute für 2014 - ob ich euch nun noch persönlich sehe oder nicht. Einen guten Rutsch und prosit Neujahr!


Noch mehr Weihnachtsfeeling aus Minneapolis, dort waren wir am 14. Dezember.

 
Mall Of America - Autogrammstunde


Downtown Minneapolis. Auch hier gibt es Skywalks gegen die Kälte.

Ein, zwei Stunden später: Europäisch anmutende Deko auf den frisch verschneiten Straßen.



Sonntag, 8. Dezember 2013

In the mood for Christmas?



Noch immer nichts zum Unterricht hier. Denn eigentlich müsste ich gerade korrigieren … Aber zum zweiten Advent wollte ich dann doch lieber schon einmal für Weihnachtsstimmung sorgen. Die kommt hier übrigens auch ganz ohne Wham!‘s „Last Christmas“ im Radio aus … Ich vermisse es nicht!





Verglichen mit letztem Jahr bin ich auch in Sachen Weihnachtsbäckerei ein bisschen hinterher … Irgendwie kommen statt Keksen nur Kuchen oder Muffins raus, wenn ich mich in die Küche stelle. Anvisiert ist die Weihnachtsbäckerei jetzt für Mittwoch, dann ist Midquarter (Halbjahr des Viertelschuljahrs - eine aktuelle Notenübersicht geht an die Eltern) vorbei, bis dahin muss ich allerdings noch ein bisschen korrigiert haben. Erwartungshaltung an mich und offenbar normalerweise üblich ist es nämlich, pro Tag ein Arbeitsblatt o.ä. zu bewerten … (Na, liebe deutsche Kollegen, wie stellt ihr euch das im Alltag so vor???) So langsam beginnt es in meinen Klassen allerdings zu dämmern, dass man auch dann sein Bestes geben kann und sollte ohne dass der Bewertungshammer fällt …



In der Weihnachtsbäckerei bin ich hinterm Plan zurück, in Sachen Weihnachtsfeier ist zumindest von meiner Seite aus die Feier unter Kollegen seit Freitag erledigt. Wir hatten ein Golfclubheim gemietet und waren außerdem mit einem Trolley-Bus unterwegs, um uns die Christmas Lights von Rochester anzuschauen.



Das bekannte Plummer Building in der Innenstadt hat sich zum ersten Mal seit den 1950er Jahren wieder in einen Tannenbaum verwandelt …
 
Ich entschuldige mich für die Qualität ... Im Vorbeifahren aus dem Fenster ...


… und in einigen (eher wenigen) Straßen und Vierteln wird natürlich die volle Beleuchtungsparade gefahren. Hier wohnt ein Vertreter des Weihnachtsmannes, er hat sogar Sprechzeiten!
 
Gar nicht so weit weg von meinem Arbeitsplatz übrigens ...


Und ist auch nicht kamerascheu …





Pro Jahr verteilt dieser Santa insgesamt um die 5000 Zuckerstangen (sugar canes) an seine Besucher. An seiner Garage ("Werkstatt") befand sich übrigens ein Countdown-Zähler bis Weihnachten (25. Dezember, o:oo Uhr) …



Wir sind dann noch durch mein Lieblingsviertel gefahren (Historic Southwest), mit den alten und hochherrschaftlichen Häusern. Diese waren recht dezent und meistens mit rein weißen LED-Lichterketten geschmückt. Oder durch die großen Fenster waren gleich drei hell erleuchtete Tannenbäume (zwei im Flur, einer im Wohnzimmer) sichtbar. Nichts da also mit kreischbunt und so. In einem anderen Viertel (Fox Valley?) hatte jemand eine Krippenszene im Vorgarten stimmungsvoll beleutet. Auch schön schlicht und nicht „too much“.
Noch mehr understatement bei Alex und mir: Adventskranz ohne Grün (das wäre eh nur künstlich) wie im letzten Jahr und Weihnachtslaterne im Fenster. Und heute wollte ich noch die Elchbettwäsche aufziehen. Ein bisschen Weihnachtsstimmung also. Wir haben Freunden auch einen Glühweinabend versprochen. Aber dafür muss ich erst einmal noch Kekse backen!



Seit heute passt auch das Wetter zur Vorweihnachtsstimmung – es gab Neuschnee! Kein Blizzard, nur so 5 cm, aber plötzlich ist alles viel leiser und weniger Leute sind unterwegs. Und mit nur minus fünf Grad ist es plötzlich auch viel wärmer, vor allem verglichen mit den minus 15-20 Grad gestern und die Tage davor.



Die Seen in der Stadt, vor allem der Silver Lake, sind daher auch schon gut zugefroren, aber noch nicht zum Betreten, für Hockey oder Eisangler, freigegeben. Die im letzten Post vorgestellten Canada Geese hingegen sind größtenteils umgezogen – in den Fluss unterhalb unserer Wohnung. So sah das in den letzten Tagen aus …





… und so heute morgen bei Neuschnee vom Fußweg aus.


 
Und ja, das sind wirklich keine Steine, sondern Gänse. Und die kommunizieren beeindruckend laut. Und das rund um die Uhr. Da unsere Fenster nur einfach verglast sind, kann man davon auch schon ein bisschen wach werden oder sich vorm Einschlafen über das quakend-nagende Hintergrundgeräusch ärgern … Auch wenn es etwas weniger nervig als eine tickende Uhr ist.



Ach ja, Stichwort Einfachverglasung … *hust* Kondenswasser und vereiste Fugen in jedem unsere drei Räume.





Unsere Heizung läuft rund um die Uhr … Egal, ich freue mich schon auf den Ofen in der mollig warmen Stube bei meinen Eltern. Weihnachten bei unseren Familien – es wird stressig, aber es wird es wert sein!