Freitag, 21. Juni 2013

Split Rock Lighthouse and Gooseberry Falls



Samstag Abend: Sonnenuntergang am Lax Lake

 
Sonntag = Sonnentag. Wir packen unsere Sachen, checken aus und halten 20 Minuten später schon wieder an.



Wir sind am Split Rock Lighthouse angekommen, das 1910 eingeweiht wurde. Nachdem im „Sturmjahr“ 1905 Dutzende Schiffe gekentert oder an den steilen Klippen der north shore zerschellt waren, war es doch nötig geworden, zwischen Two Harbors und Grand Marais einen weiteren Leuchtturm zu errichten. Das empfiehlt sich auch angesichts der mineralischen Zusammensetzung der Felsen, die den Kompass gewaltig ablenken – an dieser Stelle der Küste um bis zu 18 Grad.

Split Rock Lighthouse - Ikone der north shore
 

Wir zahlen 9 Dollar Eintritt pro Person, um uns den Leuchtturm selbst und das Besuchercenter anzusehen. Gleich an der Kasse heißt es aber: „In drei Minuten beginnt die nächste Führung, wenn Sie teilnehmen wollen …“ Die Gebühr dafür ist im Eintritt enthalten, also sagen wir nicht nein.

 
Ja, das Wetter war schon herrlich ...

Es scheint eine kleine Gruppe zu sein, wir machen uns bekannt – und dass wir „born and raised in Germany, but now living in Rochester, southeast Minnesota“  sind, macht uns (natürlich …) wieder zu etwas ganz besonderem. In 20 Minuten bekommen wir eine Kurzfassung der Geschichte des Leuchtturms und seines Baus zu hören und werden dann ermutigt, den Leuchtturm, die Häuschen, in denen die Wärter mit ihren Familien wohnten und die Panoramasicht (170 Treppenstufen) selbst zu erforschen.

Blick nach Südwesten

Postkartenmotiv

Mit einem anderen Pärchen, das auch an der Führung teilgenommen hatte, tauschen wir Kameras, so dass Alex und ich mal gemeinsam auf einem Bild zu sehen sind. Von ihm lernen wir auch, dass „echte Minnesotans“ auf „I am from Iowa.“ mit „Oh, I am sorry!“ antworten.

Kameratausch macht es möglich ...

Wir bekommen nach längerem Aufenthalt an der Sonne das Verlangen nach Abkühlung und wandern noch ein wenig durch die Ausstellung im Besucherzentrum, ehe wir erneut ins Auto steigen. Wieder einmal fahren wir nur wenige Meilen zu den Gooseberry Falls.

Dunkle Wolken über den Gooseberry Falls

Wenn Schneeschmelze ist, sind diese bestimmt noch eindrucksvoller und ich bezweifle, dass dann so viele Leute im Wasser spazieren gehen würden. Rechtzeitig deuten wir die plötzlich aufgezogenen dunklen Wolken am Himmel richtig und schaffen es mit den ersten Tropfen noch gerade rechtzeitig vorm Platzregen ins Auto.



Nächster Halt: Duluth!

Mittwoch, 19. Juni 2013

Tettegouche State Park – Shovel Point



Palisade Head und Tettegouche State Park sind so weit nicht voneinander entfernt, aber wir sind Samstagmittag zwischendurch trotzdem nach Beaver Bay zurückgefahren, um dort Mittag zu essen: Fisch, frisch gefangen. Yummy!



Ich hatte schon von der Betreiberin unseres Resorts gehört, dass die Wanderung zur Spitze des Shovel Points eine ganz nette sein soll. Nur mussten wir dafür erst einmal 5 Dollar Einlassgebühr in diesen State Park bezahlen. Weil am Hauptbesucherzentrum gerade noch rumgewerkelt wird, saßen die zwei Mädels in einem Container. Wir bekamen einen Sticker („Put that on the passenger side of your car.”) und eine Beschreibung zum Beginn dieses Trails.

Flüsschenmündung

Felsküste

Blick auf Palisade Head (mit Antenne)

Steilküste

Sollbruchstelle - gebrochen

fast an der Spitze des Shovel Point: Palisade Head


Shovel Point ist eine Landzunge, die in den Lake Superior hineinragt und vulkanischen Ursprungs, wie auch der Palisade Head. 

Hieran kann schon das ein oder andere Schiff zerschellt sein ...

Spitze des Shovel Point: Höhlen an der Steilküste
 

Der Weg ist größtenteils befestigt und verläuft mitunter auch über Unmengen an Holztreppen, nicht nur, wenn man hinunter zum Felsstrand möchte. Kurzum: Unsere Beine wussten, was wir geleistet hatten.

 
Felsküstenstrand

Graustufenbild - minimale Nachbearbeitung nötig, so diesig, wie es war ...




Das Wetter war immer noch nicht besser geworden, es war relativ diesig. Ob man bei besserem Wetter wohl bis nach Kanada schauen kann? Das waren nicht einmal mehr 100 Meilen …



Zurück am Auto hatten wir dann einen Umschlag hinterm Scheibenwischer. Wir sollten 102 Dollar Strafe bezahlen, weil der Sticker nur gültig sei, wenn man ihn an der Windschutzscheibe befestigt! Leicht angepiekst, denn es hieß „put that on the passenger side“ und nicht „affix/stick this tot he windshield at the passenger side“, haben wir also bei der Ausfahrt aus dem Park noch einmal beim Container angehalten. Was das denn sollte und überhaupt, niemand hätte etwa von Ankleben gesagt (okay, es stand auf dem Sticker, aber wer liest denn schon das Kleingedruckte?) … Okay, die Leute waren dann auch recht einsichtig: „Wenn das jetzt an der Scheibe klebt, betrachten wir die Angelegenheit als erledigt.“ Und wir waren wieder erfreut …



Fürs Abendessen waren wir noch im erstaunlichen großen Supermarkt von Silver Bay und haben dann erlebt, dass der Himmel noch aufklarte. Das Abendessen hatten wir dann auf dem Lax Lake – mit einem roten Tretboot fuhren wir auf den See.

Seele und Füße baumeln lassen ...



Dieses sonnige Wetter hielt sich dann über Nacht, so dass wir bei der letzten Station an der North Shore Kaiserwetter hatten. Auf dem Weg zurück nach Duluth und dann nach Rochester lernten wir allerdings, wie schnell das Wetter umschlagen kann.

Montag, 17. Juni 2013

At the “north shore”: Silver Bay and Palisade Head



Ich bitte darum, north shore nicht mit Nordseeküste zu übersetzen. Das mag vielleicht für Deutschland gelten, aber hier in den USA und vor allem in Minnesota meint man damit die Küste des Lake Superior – in Bezug auf die Fläche das größte Süßwasserreservoir der Welt.

 
Erstkontakt mit dem Lake Superior: (m)ein Mann und das Meer

gleiche Stelle, fünf Minuten später: Regen im Anmarsch!

 
Ich konnte Alex mit der Aussicht auf Küste, Natur und Erholung pur ohne Widerstand seinerseits für ein schon am Freitagmittag beginnendes Wochenende aus dem Labor locken. Ohne Zwischenstopps, die aber nötig waren, ging es an die north shore. Die Unterkunft war gewollt rustikal. Das Lax Lake Resort klingt für deutsche Ohren komfortabler als es war. Ein kleiner Campingplatz mit nicht einmal 20 Stellplätzen, einigen cabins und vier Zimmern, die im Wesentlichen aus Betten bestehen. Gemeinschaftsbad unten, ebenso wie Gruppenkühlschrank und Mikrowelle. Unsere mitgebrachte Mini-Kaffeemaschine dient auch hervorragend als Wasserkocher. Negativpunkt: Die Mücken sind schon geschlüpft, deren Fressfeinde nicht – wir nehmen einige Andenken mit. Positiv: Seeblick vom Zimmer aus, Zugang zum See gegeben. Und es ist noch Nebensaison mit recht wenigen Gästen.

Am Abend doch noch ein recht netter Sonnenuntergang ...


Gemäß der offiziellen Anschrift gehört das Resort zum Ort Silver Bay. Der Ort wurde erst in den 50ern zwecks Eisenabbau gegründet und war ursprünglich für 10000 Einwohner ausgelegt, die jedoch nie erreicht worden sind. Tatsächlich wohnen jetzt noch etwa 1800 Leute hier. Das eigentliche Tourismuszentrum Beaver Bay ist zwar von den Einwohnern her nur ein Zehntel so groß, hat aber mehr zu bieten und ist auch nur 5km entfernt. Die Wahl fiel auf diese Region, weil dort die „Hauptattraktionen“ alle in unmittelbarer Reichweite waren. 150km bis Kanada und 10km nach Finland. 

"iron mining" in Silver Bay


Der erste Weg nach Silver Bay führte am Samstag bei nur etwa 12°C zum Palisade Head, eine Klippe, die sich sehr hoch (so vielleicht 40-50 Meter) über den Lake Superior erhebt. Ein Paradies für Steilwandkletterer … Das Beste daran ist: Man kann kostenlos(!) direkt vom Hwy 61 eine einspurige Straße bis nach oben fahren und vom Parkplatz dort ein wenig über Stock und Stein auf den Klippen herumlaufen …

On top of the world

Sollbruchstelle ...

Die Landzunge im Hintergrund ist der Shovel Point.

Einen Schritt zu weit - und dieser Abgang wartet ...

Der See, der ein Meer war ...


Der „Shovel Point“ ist Teil des Tettegouche State Park – und der wäre fast noch teuer geworden … 


(Ha, ein Cliffhanger!)

Donnerstag, 13. Juni 2013

Badlands National Park - reviewed!

Ja, das hier wird wirklich eine "Review" im Wortsinn, eine Noch-Einmal-Schau: vorher - nachher!

Ich hatte schon vor etwa zwei Wochen Fotos von unserem Abstecher in den Badlands National Park in einem Bericht gepostet - wer sich nicht erinnert, kann hier noch einmal nachlesen.

Entgegen aller Ankündigungen der örtlichen Wetterfeen hat das Wetter mitgespielt. Heiter bis sonnig, blauer Himmel mit weißen Wölkchen, bestens geeignet fürs Fotografieren. Nur war das Licht nicht optimal, ein bisschen "Knetschaugenwetter" eben, und es war mitten am Tag. Und das Display meiner kompakten Canon war mitunter so geblendet, dass ich das genaue Motiv nur erahnen konnte.

Aller Widrigkeiten zum Trotz sind ja dennoch einige beeindruckende Bilder dabei rausgekommen ...

Nr. 1 - Original
 
Nr. 2 - Original


Umso besser, wenn man Freunde hat, die das notwendige Wissen haben, um aus den geknipsten Erinnerungen noch ein bisschen mehr rauszuholen - Photoshop und so. Fragt nicht mich nach Details, fragt Florian! (Bitte klickt auf den Link und schaut mal vorbei, er freut sich!)

"Auf die Schnelle" wurde aus meinen Bildern das ...

Nr. 1 - Bearbeitung

Nr. 2 - Bearbeitung

Streifenberge (Bearbeitung)

Grand Canyon mit Grasbüscheln (Bearbeitung)
 
noch mehr Streifenberge ... on Mars? (Bearbeitung)

Und mit etwas mehr Feinarbeit wurde mein persönliches Lieblingsbild ...

 
trockener Bachlauf vor rot-gelb-braunen Felsen


... plötzlich, verglichen mit der bearbeiteten Version, ganz blass.

Krass, was?


Ich bin sprachlos! Sobald ich herausgefunden haben, wo die Qualität gut ist (bei walgreens ist sie es nicht, zumindest nicht für Postkarten), könnte ich mir gut vorstellen, diese bearbeitete Version auf Leinwand drucken zu lassen und übers Bett zu hängen. Oder so.

Und heute ausnahmsweise einmal der rechtliche Hinweis: Urheberrechte bei mir, Bearbeitung durch Florian (hdr-fotobearbeitung.de)!


Völlig off-topic: Gestern vormittag hatte ich meine erste Bewährungsprobe als Nanny. Alles völlig unproblematisch, die Lütte (19 Monate) hat nicht einmal geningelt, als plötzlich außer mir alle weg waren. Dafür war dann die erste Windel, die ich seit Jahren? Jahrzehnten? gewechselt habe, gleich eine volle Packung. Naja, es wird wohl nicht die letzte gewesen sein, die ich am Ende der nächsten vier bis fünf Wochen gewechselt haben werde ...