Montag, 16. Februar 2015

If you're going to ... San Francisco!

Seit einigen Tagen Wochen liegt mir mein Lieblingsalex nun schon ningelnd in den Ohren: "Du hast immer noch nichts zu San Francisco geschrieben. Da waren wir im Dezember!" Recht hat er. Da nutze ich mal meinen heutigen schulfreien Tag und berichte von meinem ersten und Alex' zweiten Besuch an der Pazifikküste.


Grund für die Reise war das ASH-Meeting (ASH = American Society of Hematology). Alex durfte dort ein Poster präsentieren, ansonsten war das Meeting für ihn nicht ganz so interessant: Viele Ärzte, viel über Blutkrebs etc. Viele andere Präsentationen dokumentierten, dass mit Hilfe dieser *experimentiellen* Therapie die Patienten glatte zwei Monate länger lebten ... Puh, das macht depressiv ...

Wie auch immer, ich habe trotzdem gerne meine zwei personal days (zwei Tage, die ich aus persönlichen Gründen im Schuljahr freinehmen kann) geopfert und meinen Mann als scientist's wife von Freitag abend bis Dienstag abend begleitet - und musste dafür nur den Flug bezahlen, für das Hotel (eher eine Pension mit geteiltem Bad, aber empfehlenswert und bezahlbar!) kam Mayo auf. Denn wer kann schon nein sagen zu San Francisco und diesen Sehenswürdigkeiten!

Cable Car


Golden Gate Bridge

Lombard Street - crookedest street (nicht wirklich)

Alcatraz



Dazu noch der Reisemonat Dezember (Nikolauswochenende), so dass Temperaturen sehr angenehm waren (so um +15°C) - perfekte Bedingungen fürs Sightseeing. Einziger Nachteil: Es wird recht früh dunkel. :( Ach ja: Und es kann extrem neblig sein!

Was ich auch noch für mich gemerkt haben: Adventszeit, Weihnachtsbäume und Palmen passen für mich nicht zusammen ... Wenn Weihnachten naht, muss es frieren (und ich auch), da sind wir in Minnesota genau richtig.

Weihnachtsbaum unter Palmen am Union Square


Aber gut, wir waren jetzt nichf fürs Weihnachtsflair nach SF gekommen. Stattdessen wollten wir wieder einmal Großstadtluft schnuppern. SF selbst hat zwar "nur" rund 840.000 Einwohner, aber eindeutig Metropolenflair. Dazu gehören auch die "Nachteile" wie viele Bettler und Obdachlose rund um die Market Street, die dort im krassen Gegensatz zu den noblen Shoppingcentern stehen. Aber das kannten wir schon aus Houston. Großstadtflair bedeutet aber auch: viele "Individuelle", eine multikulturelle Offenheit und - gerade im Fall von SF - eine erfrischende Lässigkeit.


Ach ja, die Cable Cars gibt es in San Francisco nicht ohne Grund, denn die Anstiege, diese diese bewältigen müssen, sind nicht ohne. Eine solch hügelig bis bergige (Innen-) Stadt habe ich seit Valetta (Malta) nicht mehr gesehen! Beweisfotos ...


Gut, dass diese Straßen höchst wahrscheinlich nie vereisen ...

Telegraph Hill

Cable Car in Aktion

Hinunter zur Fishermen's Wharf.


... und wenn man dann im Cable Car sitzt und das Gefühl hat, gerade zu sein, laufen die Leute ganz seltsam schräg bergauf oder bergab. :)


Was ich bei Städten persönlich ja auch immer besonders mag, ist die Nähe zum Meer oder Wasser.  Damit meine ich gar nicht einmal die Fishermen's Wharf, heute ebenso sehr eine Tourimeile wie die Landungsbrücken von St. Pauli. Aber einfach mal ans Wasser zu können, ist schon schön, finde ich, ob es nun die Francisco Bay oder gleich der Pazifik ist.

Das Ferry Building am Ende der Market Street

Die Bay Bridge


Was noch? Ach ja, Chinatown. Soll ja angeblich in jeder US-Stadt gleich aussehen, ich kann es jetzt wissentlich nur mit Boston vergleichen. Aber SF ist doch noch ein wenig authentischer, glaube ich (weil älter und so). Nun ja, vielleicht hätten wir einfach nicht in die Seitenstraße abbiegen sollen, wo es für mich nur fischig roch und Alex einen genaueren Blick hatte: Aale und Schildkröten schwammen zur Lebendverkauf in einem riesigen Becken ... *schüttel* Wir gingen lieber wieder zurück auf die weitaus touristischer ausgelegte Hauptstraße ...

 
Das Tor zu Chinatown


Und jetzt mitten drin ...


Architektonisch war SF im Allgemeinen jetzt nicht so sehr "alte Welt" wie die Ostküste (again: Boston), aber das verwundert ja auch angesichts des Erdbebens von 1906 nicht. Im Hayes Valley, unweit unseres Hotels, gab es allerdings noch ganze Häuserreihen mit diesen viktorianischen Wohnhäusern. Schick, nicht wahr? Ich möchte aber nicht wissen, was das (Miet-) Preisschild hier ist ...

Hayes Street


Die Tage waren leider zu kurz, um SF mehr als nur oberflächlich zu erforschen. Aber so im Rückblick mit dem zeitlichen Abstand von zwei Monaten glaube ich ohnehin, dass uns der Pazifik nicht zum letzten Mal gesehen hat ...

Möwe am Aquatic Park Pier mit Stadtblick

Sandra ebenda

Alex im/am Pazifik (Ocean Beach), ja, es war recht neblig ...

Fernweh, anyone?


Und während in meinem Kopf gerade "If you're going to San Francisco" und "California Dreamin'" in Endlosschleife spielen, schaue ich aus dem Wohnzimmerfenster nach draußen und sehe, dass es immer noch fröhlich vor sich hin schneit ... *seufz*