Noch
immer nichts zum Unterricht hier. Denn eigentlich müsste ich gerade korrigieren
… Aber zum zweiten Advent wollte ich dann doch lieber schon einmal für
Weihnachtsstimmung sorgen. Die kommt hier übrigens auch ganz ohne Wham!‘s „Last
Christmas“ im Radio aus … Ich vermisse es nicht!
Verglichen mit letztem Jahr bin ich auch
in Sachen Weihnachtsbäckerei ein bisschen hinterher … Irgendwie kommen statt
Keksen nur Kuchen oder Muffins raus, wenn ich mich in die Küche stelle.
Anvisiert ist die Weihnachtsbäckerei jetzt für Mittwoch, dann ist Midquarter
(Halbjahr des Viertelschuljahrs - eine aktuelle Notenübersicht geht an die Eltern) vorbei, bis dahin muss ich allerdings noch ein bisschen korrigiert haben.
Erwartungshaltung an mich und offenbar normalerweise üblich ist es nämlich, pro Tag ein
Arbeitsblatt o.ä. zu bewerten … (Na, liebe deutsche Kollegen, wie stellt ihr
euch das im Alltag so vor???) So langsam beginnt es in meinen Klassen allerdings zu dämmern, dass
man auch dann sein Bestes geben kann und sollte ohne dass der Bewertungshammer
fällt …
In der Weihnachtsbäckerei bin ich hinterm
Plan zurück, in Sachen Weihnachtsfeier ist zumindest von meiner Seite aus die
Feier unter Kollegen seit Freitag erledigt. Wir hatten ein Golfclubheim
gemietet und waren außerdem mit einem Trolley-Bus unterwegs,
um uns die Christmas Lights von Rochester anzuschauen.
Das bekannte Plummer Building in der Innenstadt hat sich
zum ersten Mal seit den 1950er Jahren wieder in einen Tannenbaum verwandelt …
… und in einigen (eher wenigen) Straßen
und Vierteln wird natürlich die volle Beleuchtungsparade gefahren. Hier wohnt
ein Vertreter des Weihnachtsmannes, er hat sogar Sprechzeiten!
Und ist auch nicht kamerascheu …
Pro Jahr verteilt dieser Santa insgesamt um die
5000 Zuckerstangen (sugar canes) an seine Besucher. An seiner Garage ("Werkstatt")
befand sich übrigens ein Countdown-Zähler bis Weihnachten (25. Dezember, o:oo
Uhr) …
Wir sind dann noch durch mein
Lieblingsviertel gefahren (Historic Southwest), mit den alten und
hochherrschaftlichen Häusern. Diese waren recht dezent und meistens mit rein
weißen LED-Lichterketten geschmückt. Oder durch die großen Fenster waren gleich
drei hell erleuchtete Tannenbäume (zwei im Flur, einer im Wohnzimmer) sichtbar.
Nichts da also mit kreischbunt und so. In einem anderen Viertel (Fox Valley?)
hatte jemand eine Krippenszene im Vorgarten stimmungsvoll beleutet. Auch schön
schlicht und nicht „too much“.
Noch mehr understatement bei Alex und mir:
Adventskranz ohne Grün (das wäre eh nur künstlich) wie im letzten Jahr und
Weihnachtslaterne im Fenster. Und heute wollte ich noch die Elchbettwäsche
aufziehen. Ein bisschen Weihnachtsstimmung also. Wir haben Freunden auch einen
Glühweinabend versprochen. Aber dafür muss ich erst einmal noch Kekse backen!
Seit heute passt auch das Wetter zur
Vorweihnachtsstimmung – es gab Neuschnee! Kein Blizzard, nur so 5 cm, aber plötzlich
ist alles viel leiser und weniger Leute sind unterwegs. Und mit nur minus fünf
Grad ist es plötzlich auch viel wärmer, vor allem verglichen mit den minus
15-20 Grad gestern und die Tage davor.
Die Seen in der Stadt, vor allem der
Silver Lake, sind daher auch schon gut zugefroren, aber noch nicht zum
Betreten, für Hockey oder Eisangler, freigegeben. Die im letzten Post
vorgestellten Canada Geese hingegen sind größtenteils umgezogen – in den Fluss
unterhalb unserer Wohnung. So sah das in den letzten Tagen aus …
… und so heute morgen bei Neuschnee vom Fußweg aus.
Und ja, das sind wirklich keine Steine,
sondern Gänse. Und die kommunizieren beeindruckend laut. Und das rund um die
Uhr. Da unsere Fenster nur einfach verglast sind, kann man davon auch schon ein
bisschen wach werden oder sich vorm Einschlafen über das quakend-nagende
Hintergrundgeräusch ärgern … Auch wenn es etwas weniger nervig als eine
tickende Uhr ist.
Ach
ja, Stichwort Einfachverglasung … *hust* Kondenswasser und vereiste Fugen in
jedem unsere drei Räume.
Unsere
Heizung läuft rund um die Uhr … Egal, ich freue mich schon auf den Ofen in der
mollig warmen Stube bei meinen Eltern. Weihnachten bei unseren Familien – es wird
stressig, aber es wird es wert sein!
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