Samstag, 18. Januar 2014

Hello Europe, here I am!

"I seem to be more welcome here in Minnesota. Therefore, I have decided to stay around a little longer here. Hope you don't mind, Europe! Lots of love, Winter"

So könnte es vielleicht aussehen, wenn der Winter einen Brief nach Europa schreiben würde. Denn der typische Januar ist das nicht, wenn wir das für bare Münze nehmen, was man so hört aus dem derzeit angeblich viel zu warmen Deutschland. Aber wie ein Januar aussehen sollte, das können wir euch heute mal zeigen von der wunderschönen Winterwetterfront. Wunderschön vor allem dann, wenn die Sonne draußen ist und der Wind sich gerade mal vornehm zurück hält.

Über Nacht hat es noch einmal einige cm Neuschnee gegeben und eine winter weather advisory ist auch gerade aktuell - unnötige Wege vermeiden, Schneeglätte trotz Räumfahrzeugen etc. heißt das für die Bevölkerung. Nichts, was große Panik verursachen würde. Denn: Man ist vorbereitet, die Mehrheit fährt den Wetterverhältnissen angepasst oder gar nicht. So wie wir. Wir waren spazieren, eine kleine 80-minütige Runde.

Hier also etwas Winter, wie er aussehen sollte - bevor man das in Deutschland noch vergisst!


North Broadway @ 14th Street

Mittlerweile ist es drei Stunden später, halb vier am Nachmittag, und man kann den eigentlichen Straßenbelag wieder sehen. Denn der Räumdienst ist hier echt auf Zack ...


So sollte der Winterdienst aussehen!

... und versucht sein Bestes, mit dem Wetter mitzuhalten. Auf Parkplätzen werden die Schneemassen zu kleinen Bergen zusammengeschoben.


Alex ist etwa 195cm - der Schneeberg nicht ganz ...

Und jeder findet sich damit ab, dass dann eben etwas weniger Parkfläche zur Verfügung steht.


Die Fußwege hingegen sind nicht wirklich geräumt - unser Spaziergang wird zum Workout. Schneeschuhlaufen ohne Schneeschuhe.


Mit uns arrangieren sich auch andere mit dem Wetter, vor uns waren schon andere Spaziergänger unterwegs auf dem eigentlichen bike path am Rande des Zumbro River.


Verräterische Spuren im Schnee - rechts hat sich ein Radfahrer durchgekämpft. Rätsel: Wer wohl noch? Der Abstecher verrät's ...

Stockenten-Kanadagänse-Lebensgemeinschaft

Und über mir im Baum knisterte es plötzlich ...


Mittlerweile ist die Phrase auch schon ganz furchtbar abgedroschen, aber ich kann einfach nicht aufhören, das hiesige Winter Wonderland als solches zu bezeichnen. Fünfzig Meter von der Hauptstraße weg - und der Schnee überdeckt sämtliche Spuren der Zivilisation.


Ja, das mittig im Bild ist eine riesige Metallschaukel ...

Die Hochhäuser rechts gehören zu downtown Rochester. Besonders gut zu erkennen ist das Türmchen des Plummer Building.

Cascade Creek mündet in den Zumbro River - irgendwo unter Eis und Schnee.


Warum man sich allerdings gedacht hat, kurz vor Thanksgiving unsere Seitenwände abzunehmen und diese erst zwei Monate später mitten im Winter zu ersetzen, weiß ich auch nicht. Zudem flattert die Folie so schön nervtötend im Wind, wenn man einschlafen will ...



Ums Auto kümmern wir uns wahrscheinlich erst nach dem Wochenende wieder ... Freischaufeln ... Die Nachteile des "echten" Winters.



Zu allem Überfluss muss ich Montag auch noch knapp zwei Stunden nach Mankato fahren für eine ganztägige Lehrerfortbildung (faith formation). Glücklicherweise muss ich nicht selbst fahren, sondern steige einfach in einen der typischen gelben Schulbusse ... Der Highway sollte zwar geräumt sein, wenn aber der Wind über der Prärie nicht nachlässt, wird das kein Spaß!



Wer diese Schulbusse kultig findet, hat entweder noch nie in einem gesessen oder ist deutlich kleiner als ich. Da hat man im Flugzeug mehr Beinfreiheit ...

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