Der Frühling ist da! Nach fast einem halben
Jahr Winter wurde das so langsam auch Zeit: um die 20 Grad (Celsius!) locken
die Menschen an diesem Wochenende nach draußen …
Das gute Wetter ging unerwarteterweise
schon am Freitag los, wenngleich da auch noch mit merklich mehr Wind. Ich war zum
Lunch bei Alex in der Stadt und knapp 20 Grad und Sonnenschein führten bei „Eingeborenen“
zum Tragen von Caprihosen, Fähnchenkleidern, ärmellosen Tops, Flip Flops oder
dem Verzicht auf ein Shirt – letzteres erstmals gesehen am Freitag bei einem Schuljungen
im Grundschulalter. Danach noch mehrfach bei Joggern.
Alex und ich
haben bislang „nur“ den Balkon deutlich mehr genutzt, zum Beispiel für
Frühstück und Abendbrot oder zum Lesen am Nachmittag. Meistens noch mit Pulli
(der Wind …), aber ich bin schon hinreichend sommerlich eingestellt, um den
Balkon nur barfuß mit hochgekrempelter Jeans zu nutzen. Echtes Vogelgezwitscher
kann übrigens hochgradig entspannend sein – davon haben wir gerade reichlich,
denn eine mir unbekannte Amselart(?) nistet gerade in den Tännchen unterhalb
unserer Wohnung.
Amsel(?): schwarz mit blauschimmerndem Kopf und hellerer Unterflügelseite |
Hm, was
hielt der April noch bereit? Für mich
vier Arbeitstage als sub teacher … und ein Bewerbungsgespräch als Mathelehrerin
in Teilzeit am 2. Mai – alles bei den katholischen Privatschulen hier in der
Stadt. Als sub teacher bin ich in Klasse 5 und 6 einer middle school Stammgast
(wobei Jahrgang 5/6 hier eigentlich noch
zur elementary school gehören), als
Mathelehrerin habe ich mich an der high school beworben. [Für Neulinge im US-Schulsystem: elementary school entspricht der
Grundschule vom einjährigen Pflichtkindergarten/Vorschule (K) bis einschließlich
Jahrgang 6 (kann variieren) – middle school (manchmal auch junior high) ist
Jahrgang 7/8, high school 9-12. Die Altersstufen entsprechen den deutschen, man
verlässt hier im Normalfall also mit 18 die Schule.] Je weniger Tage ich
unterrichte, desto mehr genieße ich jeden einzelnen. :)
Außerdem bin
ich regelmäßig im Dan Abraham Healthy
Living Center – dem Fitnessstudio für Mayo-Mitarbeiter und Angehörige. Das
beste und günstige (weil von Mayo teilfinanziert) Studio, in dem ich je war.
Ein riesiges Angebot an Kursen von Yoga über Strength zu Zumba; Schwimmkurse; Privattrainer; Abnehmprogramme in
Kleingruppen; Kurse zu gesunder Ernährung samt Showküche. Und
Hydromassageliegen, die ich unbedingt noch einmal für mich buchen muss. Alles
zum lächerlichen Preis von – ich glaube – 15 Dollar für zwei Wochen, die direkt
von Alex‘ Gehalt abgezogen werden. Aber: Wenn man in den drei Vormonaten mehr
als 15 bzw. 30 Besuche im Studio absolviert hat, verringert sich die monatliche
Gebühr um 5 bzw. 10 Dollar! Ein Angebot, das seinesgleichen sucht … Dank
verknackstem Knöchel und zwei Erkältungen habe ich es nur auf mehr als 15 Mal
(seit Anfang Februar) geschafft. Zumba und Strength
sind die Klassen, die ich regelmäßig besuche, das Trimm-dich-Fahrrad kann ich
jetzt ja gegen das echte ersetzen. Haben wir gestern auch schon gemacht.
Letzte Woche
war ich dank einer schnellen Erkältung ein bisschen außer Gefecht (zumindest Dienstag und vor allem Mittwoch),
am Donnerstag war ich dann im hiesigen Heimatmuseum. Dazu gibt es auch noch
einen Blogeintrag mit vielen Fotos … (Medizingeschichte
… hehe) … später. Nächste Woche soll es Regen geben, aber Schnee und Frost
sollen nun erst einmal endgültig Geschichte sein.
Alex und ich
satteln dann gleich noch einmal die Räder. Alex hatte seins ja aus Deutschland in
Teilen verschickt, meins war sein Weihnachtsgeschenk an mich – eins der wenigen
Damenräder mit einem Rahmen größer als 26 Zoll. Rochester legt nicht nur wegen
der Mayo Clinic (manche sagen, Rochester ist
die Mayo Clinic) sehr viel Wert auf die Bewegung seiner Bewohner – deshalb sind, aller Vorurteile zum Trotz
die Radwege hier wirklich super ausgebaut
und fahren sich prima. Am Fluss entlang, um den See oder eine stillgelegte
Eisenbahnstrecke … alles ist möglich. Gestern waren wir um den See, heute wagen
wir letzteres und fahren ein Stück des Douglas
Trails. Ich hatte Alex darum gebeten, nicht wieder in der Mittagssonne zu
starten – nach der Stunde gestern ist eine T-Shirt-Linie an meinem Arm deutlich
erkennbar ...
Wer auch noch andernorts von mir lesen
möchte: http://german-living.blogspot.com/
ist die englische Version dieses Blogs (mit einigen Rezepten!). Über postcrossing.com
bin ich darüber hinaus Gastmutter eines reisenden Spielzeugs geworden – Bärchen Nils ist
gerade bei mir.
Angesteckt davon, habe ich selbst Kwaadapp auf Reisen geschickt (bzw. bin gerade
noch in den Vorbereitungen).
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