Dienstag, 13. August 2013

My imaginary shopping list



In knapp vier Stunden geht der Shuttle zum Flughafen – dieser Service ist echt praktisch! Und dann freuen wir uns auf einen Nachtflug nach Deutschland, der um 20 Uhr abheben soll. Vielleicht können wir sogar ein wenig schlafen, wenn keine schreienden Kinder oder laut schnarchenden Inder in unmittelbarer Nähe von uns sitzen – dann wäre ich nicht ganz so schlecht gelaunt, wenn wir uns in Paris in die eeewig lange Schlange vor dem einzigen Sicherheitscheck für alle Gates anstellen.


Dem treuen Leser wird sicherlich aufgefallen sein, dass in letzter Zeit kaum noch Einträge aus der Kategorie „cultural clash“ erschienen sind. Vermutlich haben wir uns an gewisse Eigenheiten so sehr gewöhnt, dass sie uns entweder gar nicht mehr auffallen oder zumindest nicht mehr aus der Ruhe bringen. Dennoch, einige Sachen vermisse ich hier schon, die ich gerne auch hier kaufen können würde oder die es hier zwar gibt, aber nicht so, wie ich das gern hätte oder gewohnt bin. Leider hat teilweise der Zoll etwas dagegen, diese Dinge in die USA einzuführen oder aber es wäre aus verschiedenen Gründen komplett unsinnig.  Dies ist also mein teilweise imaginärer Einkaufszettel mit “deutschen” Sachen, die ich gerne mitbringen möchte.

Ein Haarschnitt
Okay, der ist wohl zweifellos machbar. Denn obwohl ich hier schon mehrfach beim Friseur war – irgendwie wird es nie so, wie ich es gern hätte. Das liegt entweder an der Unfähigkeit des hairdressers hier oder (wahrscheinlicher) an meinem mangelnden Frisurfachvokabular. Ich hoffe, ich bekomme kurzfristig einen Termin bei meinem „Hochzeitsfriseur“ …

Deodorant
Aus Gründen, die ich nicht kenne, gibt es in den USA keine Deoroller (und auch fast keine Sprays), sondern nur diese Deosticks. Und die finde ich suboptimal. Sie neigen nämlich dazu, Achselhaare auszureißen, was bei mir entfällt, aber für Alex echt unangenehm ist. Und außerdem mag ich den Geruch von Nivea for men an meinem man, äh, Mann.

Klopapier
Klopapier ist hier in den USA nicht nur arschteuer (haha), man bekommt für sein Geld auch nur einlagiges oder zweilagiges. Warum auch immer. Unsere Hintern freuen sich auf umschmeichelnde vier Lagen in Deutschland – aber der Import ist eher sinnlos.

Klospülung
Da ist der Kauf höchst unwahrscheinlich. Aber weder Alex noch ich können uns an das hiesiges System (Schüssel läuft erst voll und dann wird es abgesaugt – Prinzip dt. Bahn oder Flugzeug) gewöhnen – vor allem, weil es sehr zur Verstopfung neigt. Vor allem in Motelzimmern und vor allem, wenn kein Pömpel vorhanden ist. Glücklicherweise hab ich einen pragmatischen Improvisionsmeisterhandwerker geheiratet. ;)

Kaffeepads.
Alex und ich hatten in Deutschland schon eine Senseo und haben hier auch eine günstig für wenige Dollar geschossen. Das Problem ist, dass die Kaffeepads eigentlich nur über amazon zu bestellen sind. Daher nehmen wir immer die ein oder andere Packung aus Deutschland mit – die sind ein bisschen günstiger.

Papas Hausmacherschinken
Leider ist die Einfuhr aller Fleischprodukte in die USA verboten – sonst würden wir Autons, die (als Texaner) große Fans von bacon sind, sehr gerne mal von Papas selbst geräucherten Schinken probieren lassen.

 Mamas Erdbeermarmelade
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man Erdbeermarmelade darf. Mal schauen, was der Zoll sagen sollte, wenn wir rausgezogen und überprüft werden – bislang ist das noch nie passiert.

Zwei Wörterbücher
Keins davon für Deutsch-Englisch-Deutsch. Auch wenn manche US-Besonderheiten immer noch kleine Stolperfallen sind. Ich bin froh, dass ich vorm ersten Tag Unterricht in der pubertierenden Junior High erfahren haben, dass ein Radiergummi hier in den USA ein eraser ist. Es mit rubber (mein gelerntes British English aus Klasse 5) zu bezeichnen, sorgt hier für Irritation (in Klasse 5) und in Klasse 7/8 wahrscheinlich für Kicheranfälle. Denn im US-Englisch ist ein rubber ein Kondom.
Die zwei Wörterbücher, die ich kaufen und mitbringen wollen würde, wäre zum einen Deutsch-Spanisch-Deutsch, denn ich möchte den Kurs bei der Community Ed gerne weitermachen. Und zum anderen wäre ein Fachwörterbuch Mathe-Englisch vielleicht ganz hilfreich, ich weiß aber gar nicht, ob es so etwas gibt.

Arbeitsklamotten
Der Dresscode für Berufskleidung ist hier in den USA deutlich strikter. Nichts da mit Strickpulli und Schlabberjeans. Und selbst der inoffizielle Junglehrerdresscode (Gruß ans GaF!) mit guter Jeans und Bluse/Hemd geht hier gar nicht, weil Jeans gar nicht gehen. Nur einmal im Monat dürfen die Schüler hier an den katholischen Schulen ihre Uniform daheim lassen und in Zivilkleidung zum Unterricht kommen und wir Lehrer dürfen Jeans tragen. Rockzwang für die weiblichen Lehrer besteht zwar auch nicht, aber Stoffhose mit Bluse oder Top/Cardigan ist das Minimum für ein professionelles Auftreten.
Das habe ich zwar alles da (was nicht heißt, dass man nicht noch mal in Dtld nach Ergänzungen gucken könnte …) , aber was mir fehlen, sind Feinstrumpfsöckchen – hier gibt es die nur in der ungeliebten Kniestrumpfversion.

Mal schauen, was mir noch so einfällt, wenn wir erst einmal in Deutschland sind. Jetzt sind es übrigens noch gut drei Stunden bis zum Shuttle …


Und als Belohnung fürs Durchhalten gibt es jetzt noch ein paar Fotos vom Fort Snelling State Park. Das ist eine grüne Oase, die mitten zwischen den Twin Cities und in unmittelbarer Flughafennähe am Mississippi liegt. Wir waren letztes Wochenende dort.

Landeanflug auf MSP

Fort Snelling

Am Mississippi River (bzw. einem Arm davon)

Mississippi River

Minnesota River und Kirch(?)turmspitze

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