Montag, 3. August 2015

The Big City! Toronto in a day.

Es war durchaus von Vorteil auf dem postcrossing-Meeting einige Ortskundige zu treffen, so hatten wir viele gut gemeinte und auch durchaus nützliche Tipps erhalten, wie man am besten Toronto in einen Tag packt, was man (dazu noch an einem sonnigen Sonntag) am besten sehen sollte.


Tipp Nr. 1 zahlte sich gleich dreifach aus. Dank noch laufender PanAm-Spiele waren Hotelzimmer in Toronto noch teurer als ohnehin schon, so fuhren wir aus Woodstock zwei Stunden in die Stadt hinein. Hallo Großstadtverkehr - ich habe dich nicht vermisst! Der Tipp war, bei der Yorkdale Shopping Mall kostenfrei zu parken und dann gleich mit einem Day Ticket für CAN$ 11 (für zwei Personen) per U-Bahn in die Stadt zu fahren.

Wir ließen uns an der Union Station ausspucken und folgten der Mehrheit in Richtung Harbourfront. Damit können wir auch den Großen See Nr. 4 abhaken, denn den haben wir nun auch zumindest gesehen. Die Harbourfront ist erst in den letzten Jahren wieder revitalisiert worden, viele Parkanlagen wurden eingefügt - dieses Projekt war offenbar erfolgreich, denn es wirkt belebt. Ich möchte allerdings nicht wissen, was an Miete für ein Apartment mit Seeblick fällig wird, sofern es nicht alles nur Büroanlagen sind.

Harbourfront District
Waterfront Trail
Reger Fährverkehr zu den Toronto Islands

Wir bewegten uns entlang des Queens Quay nach Westen, verschlungen kurz ein Sandwich zum Mittag und hatten kurz darauf erstmals Sichtkontakt mit dem CN Tower. Kurz hatten wir überlegt, dort hochzufahren, aber dann online Preise gecheckt - ach nö, lieber doch nicht.

CN Tower. 553 Meter hoch, bei Errichtung in den 1970ern das höchste Gebäude der Welt.

Am Hafen angelegt.
Dank Tagesticket sind wir dann die Spadina Ave in der Straßenbahn hochgefahren - Alex fühlte sich an die alten Tatra-Bahnen erinnert, die es in Halle noch gibt. Auf Höhe von Chinatown stiegen wir aus, kauften zunächst noch günstig Karten und machten uns dann zum Tipp Nr. 2 auf: Kensington Market.

Kensington Market ist ein ganzjährig alternativ  und multikulturelles, wenn auch zunehmend von Gentrifizierung bedrohtes Viertel - mehr hier. In den Sommermonaten verwandelt es sich darüber hinaus zu einem Open Air Festival zwischen Rastafari und Flohmarkt, "Gebt das Hanf frei" und Made in China, mit Straßenmusik und improvisiert wirkenden Fressbuden. Herrlich. Nur: Ein Geheimtipp ist es nicht (mehr). Es ist zwar auto-, nicht aber fahrradfreie Zone und nachdem Alex einmal über ein Rad stolpert und ein anderes Mal fast mitgerissen wird, beenden wir unseren Bummel lieber (leider).

Autofreie Zone Kensington Ave.

Kleine, süße, alte Häuschen.

Mona Lisa Graffiti

Wir waren in Chinatown, das hatte ich schon erwähnt, oder? Da der Norden der Stadt gegenüber dem Lake Ontario leicht erhöht ist, hat man auch von hier einen hervorragenden Blick auf den CN Tower.

Chinatown.

Oberleitungschaos
Zurück laufen wir die Dundas Street entlang (Tipp 3), deren Straßenbild auch von überwiegend älteren Häusern beherrscht wird, bis wir uns östlich der University Avenue (eher ein Boulevard) wieder offiziell in Downtown Toronto befinden.

Dundas Street nahe der Art Gallery of Ontario
Blick auf eine der Nord-Süd-Achsen
Und noch ein bisschen weiter östlich traf dann die Dundas auf die Yonge Street. Und plötzlich dachte ich, ich bin in NYC am Times Square oder in London am Piccadelly Circus ...

Dundas Yonge Square - Torontos Antwort auf den Times Square
Auch hier Menschenmassen, wahrscheinlich weil Touristen gesagt wird, hier müsste man einmal gewesen sein. Irgendein Programm lief auch im Hintergrund, zumindest war ein bemühte Moderator zu hören, nachdem wir dann den selbsternannten Predigern, die das nahende Ende der Welt prophezeien, und anderen Straßenkünstlern entflohen waren.

Wir fanden dann über weniger bevölkerte Straßen den Weg zurück zur Union Station. Dort waren die Hochhäuser teilweise weniger neu, verrieten ein bisschen mehr über die Baugeschichte und was wohl zuerst dort war. Alt steht neben neu, Stein neben Glas.

Alt neben neu.
Wenn ich wüsste, wo ich das Foto gemacht habe, wüsste ich wohl auch, wozu der Turm gehört ...

Torontos Old Town eben.

Es gibt noch so viel mehr, was wir hätten sehen können. Casa Loma. Den Discovery District mit unzähligen Museen. St. Lawrence Market ... Haben wir aber nicht. Trotzdem glauben wir, einen guten Eindruck von Toronto bekommen zu haben.



Und man kann ja immer noch einmal wieder zurück kommen ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen