Sonntag, 2. August 2015

At the beach(es) of Lake Erie

Wenn man im Mittleren Westen wohnt, sind die Großen Seen (und in unserem Fall insbesondere Lake Superior) Ersatz für das Meer oder Ozeane. Während wir im Lake Superior mit den Händen drin waren, standen wir in Chicago schon bis zu den Knien im Lake Michigan. Nun also Großer See Nr. 3: Lake Erie.


Der Niagara River mit den Niagara Falls verbindet Lake Ontario im Norden mit dem Lake Erie im Süden. Nach nur einer Übernachtung in Niagara Falls, Ontario haben wir die nächste Nacht in Port Colborne verbracht. Wie der Name schon verrät, ist dies eine Kleinstadt mit Hafen, der auch industriell genutzt wird. Der öffentliche Strand der Stadt ist kostenpflichtig (befahrbar!), schließt aber schon um 20 Uhr.  Wir waren aber erst zum Sonnenuntergang dort und mussten daher mit einem sandstrandfreien Küstenabschnitt vorlieb nehmen.

Port Colborne, links die Marina (Segelschiffhafen).
Am nächsten Morgen Vormittag sind wir auch schon wieder aus Port Colborne aufgebrochen. Entlang der Lakeshore Road zuckelten wir mit Tempo 40 (km/h) nach Westen, vorbei an zahlreichen (Ferien-?) Häuschen bis Villen mit Seeblick vorbei. Für die kurzen Momente, wo die Bebauung mal unterbrochen war, gab es doch tatsächlich unbewachte, leicht zugängliche Strandabschnitte.

Der Strand ist für alle, im Hintergrund wird es exklusiver ...

Augenscheinlich haben diese sogar eine Zufahrtsmöglichkeit mit dem Auto, denn während wir oben in einer größeren Haltebucht geparkt hatten, stand direkt auf dem Strand ein Auto. Nicht allzuweit vom Ufer war ein Boot im Wasser zu sehen, vermutlich gehörte beides zusammen. Und weil man in Kanada noch Vertrauen in die Mitmenschen zu haben scheint, hat man eine rotgepolsterte Bank einfach hinterm Auto stehen lassen. So dachte ich! - - - Bis ich dann realisierte, dass sich dort jemand bäuchlings sonnte - und das vermutlich auch schon länger tat, wenn man nach der Hautfarbe urteilt ...

Nun gut, wir blieben nur kurz an dem Strandabschnitt, aber lange genug um beweisen zu können, dass ich bis zu den Knien im Wasser war!

Herumschwimmendes Grünzeug  - deshalb bin ich weiter rein.

Nur ein kurzes Stückchen weiter westlich war die Siedlung Belleview Beach unser ursprüngliches Ziel für einen Zwischenstopp. Genau genommen lockte uns die Morgan's Point Conservation Area, ein parkähnliches Gelände mit Küstenzugang. Größter Pluspunkt: Wir waren gänzlich allein! Vielleicht auch kein Wunder an einem Wochentag, mitten in der Pampa (wenn auch an der Küste).

Links Lake Erie, im Hintergrund die exklusiven Strandzugänge.

Felsplateau statt Sandstrand
Wir blieben dann erst einmal weiter im Landesinnern, am letzten ganzen Tag in Kanada allerdings, einem Montag, fuhren wir noch einmal an den Strand des Lake Erie. Unser Ziel: Port Stanley. Dort waren wir dann nicht nur bis zu den Knien im Wasser. Mein Mann hat sich allerdings gewünscht, seine Laborbräune und durchtrainierten Oberkörper nicht im Blog bewundern zu dürfen. 

Links im Bild: Alex' Fuß.

Wie man vielleicht anhand des Fotos sieht: Es war an diesem Tag sehr heiß und schwül, man kann in der Entfernung kaum einen Horizont ausmachen. Ideales Strandwetter also! Und Port Stanley scheint sich durchaus auf Tagestouristen eingestellt zu haben (und wurde gleichzeitig zu einem der besten "towns to retire in Canada" gewählt).


Verglichen mit dem Strand der Halkidiki-Halbinsel in Griechenland, wo ich einen Monat zuvor gewesen war, stinkt der Strand des Lake Erie aber ab, unter anderem, weil das Wasser nicht kristallklar war. Und die Strömung war deutlich zu spüren: Die Arme im (dank Sonneneinstrahlung) warmen Wasser, die Beine und Füße im kalten.


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