Nach elf
Nächten im Hotel bzw. in Hotels haben wir von gestern auf heute wieder in unserem eigenen Bett
geschlafen. Ich musste nur zehn Minuten auf die beiden Menschen warten, die uns die frisch erworbenen Möbel brachten.
Welch erfreulicher Unterschied zu den fünf Tagen, die wir auf die Lieferung unserer
„Altmöbel“ und Dinge aus Houston warten
mussten.
Eigentlicher
Termin für die Lieferung: Dienstag, 6. November. Angekündigter Termin: Montag,
12. November. Tatsächlicher Termin: Sonntag, 11. November. Die fünf Tage
Unterschied lagen darin begründet, dass sich der Truckdriver (angeblicher
„Subunternehmer“ des Umzugunternehmens) angeblich selbstständig dazu
entschlossen hatte, noch eine Umzugsfuhre in Dallas aufzusammeln und erst dann
nach Norden zu fahren. Unsere zuständige Koordinatorin schien daran nichts
ändern zu können oder vielmehr zu wollen und versprach uns „up to 200$“ als
Entschädigung – von denen wir bislang jedoch nichts gesehen haben. Auf meinen
Anruf, wie das denn zu regeln sei, blieb der Rückruf aus – und der ist eine
Woche her. Übrigens: Laut Werbeprospekt würden 98% der Kunden wieder mit diesem
Unternehmen umziehen … Autons und wir
gehören ganz offensichtlich zu den 2%.
Aber mit den
alten und neuen Möbel in unserer Wohnung kann ich nur Alex beipflichten, der
gestern abend mit einem Seufzer sagte: „Ich fühle mich, als hätte ich endlich
mein Leben wieder.“ Noch stapeln sich hier einige unausgeräumte Kisten, noch
fehlt die ein oder andere Kleinigkeit – aber im Großen und Ganzen sind wir im
neuen Leben angekommen. Alex ist auf Arbeit, ich werde nachher noch einmal
losfahren, um beim hiesigen Aldi (kein Scherz, ist ein Ableger von Aldi Süd)
unsere Grundnahrungsmittelvorräte aufzustocken und vielleicht darüber hinaus
auch noch ein oder andere Dekokleinigkeit erwerben. Dann müssen Bilder an die
Wände, Bücher und Klamotten in die Schränke und so weiter. Und ich habe einen
Berg Wäsche vor mir. Gestern habe ich erst einmal sämtliche Handtücher
durchwaschen müssen bzw. wollen, weil die Packer vor anderthalb Wochen nicht
sonderlich viel Mitdenkqualitäten gezeigt haben. Saubere Handtücher verbrachten
knapp zwei Wochen neben einer dreckigen(!) Klobürste in einem Karton …
*schüttel*
Im Laufe der
Woche wollte ich mich dann noch für den hiesigen Führerschein bewerben und mich
um unsere Internetversorgung kümmern. Letztere stellen sich nämlich quer, ohne
Credit History (auf meiner SSN) und mit komischen deutschem Akzent (den ich
aber gar nicht so schlimm finde wie den des Bundeswehrmenschen, der gestern in
den internationalen Nachrichten kam) kann ich da am Telefon nichts bestätigen,
sondern muss erst in deren Büro … der übliche Papierkram mal wieder.
Das Wetter
bietet übrigens den besten Grund, sich über „Home, sweet home“ zu freuen: Während
man es Samstag bei bis zu 20°C draußen noch ganz gut in Strickjacke und T-Shirt
aushalten konnte (bevor der Wind auffrischte), sind wir jetzt bei gut 20°F –
umgerechnet in Celsius bedeutet dies Minusgrade. Ein ganz wenig schneit es
auch, so dass sich auf den Dächern teilweise ein weißer Flaum bildet …
(Im Hotel angekommen, das im Gegensatz zu unserer Wohnung Internet hat, muss ich feststellen, dass der Süden von Rochester merklich mehr Schnee bekommen hat als wir im mittleren Nordwesten der Stadt. Hu, da macht das Autofahren nicht mehr so viel Spaß. Die Kamera mit den Beweisfotos habe ich passenderweise in der Wohnung vergessen - Mist.)
Nachgereicht: Die Kartons sind inzwischen verschwunden.
Nachgereicht: Die Kartons sind inzwischen verschwunden.
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