Samstag, 15. Februar 2014

White'n'cold

Bei einem meiner letzten skype-Telefonate mit meiner Mutter erzählte sie, dass sich unerwarteterweise eine meiner Tanten bei ihr gemeldet hätte. Normalerweise ist der Kontakt zu den beiden ältesten Schwestern meines Vaters nicht so eng, der (Alters-) Abstand ist einfach zu groß (mein ältester Cousin ist einige Monate älter als meine Mutter, seine (angeheiratete) Tante).


Alex und ich hatten nach US-Tradition personalisierte (Foto-) Weihnachtskarten an die Verwandtschaft geschickt. Und auch wenn wir nicht immer eine direkte Reaktion bekommen, regt das mitunter doch die Kommunikation in der Heimat an. Mission accomplished.

So also auch in diesem Fall.
Wie es uns denn ginge, wollte meine Tante wissen: "Man hört doch gerade in den Nachrichten so viel von der Schnee- und Eiskatastrophe in Amerika." (Ich bin mir ziemlich sicher, sie hat Amerika gesagt, nicht USA. Auch bei anderen Familienzweigen sind Alex und ich "Die Amerikaner". Mit einem mehr oder weniger großen Augenzwinkern.)

Was für andere Teile der USA, vor allem den Südosten, eine echte "Schneekatastrophe" ist, ist hier ein ganz normaler Winter. Nun ja, vielleicht deutlich kälter als der langjährige Durchschnitt, aber sonst ist man hier in Minnesota pragmatisch. - Es schneit. Es ist kalt. Es ist Winter.

So auch heute.

Es schneit. Es ist weiß ...

... weiß, grau-weiß, recht monochrom.


Mittlerweile hat der Schneefall noch ein bisschen mehr zugenommen, aber das ist mit der Kamera schlecht einzufangen. Die Bauarbeiten an der wachsenden zukünftigen Seniorenresidenz (unteres Foto rechts) gehen übrigens trotzdem weiter. Warum auch nicht. Es ist ja nur Schnee.

Andererseits bricht in manchen Familien bei solchem Wetter schon das cabin fever aus - Stubenkoller wäre die passendste Übersetzung oder die Decke fällt auf den Kopf. Das merke ich auch bei meinen Schülern, die bei Kälte in der Mittagspause raus dürfen. Die Achtklässler wollen das zwar (angeblich) auch gar nicht, aber besser tut es ihnen schon.


Ehrlich gesagt, könnte es meinetwegen gerne langsam wärmer werden. Einer der Lokalsender hatte neulich eine Statistik veröffentlicht, nach der im gesamten Januar die Temperaturen für nur 44 Stunden über den Gefrierpunkt stiegen - das sind nicht einmal 6% des Monats! Und richtig kalt ist es auch schon seit Ende November (Thanksgiving). Mal schauen, wie diese Statistik für den Februar aussieht. Mitte nächster Woche sollen die Temperaturen für einige Tage nacheinander über dem Gefrierpunkt liegen. Ich hab schon ganz vergessen, wie sich das anfühlt. Für mich (und auch für den eigentlich Frostköddel Alex!) fühlen sich derzeit schon Temperaturen von -5°C ein bisschen wie Frühling an.



Zusammenfassend gesagt: Was Europa diesen Winter zu wenig hatte, haben wir zu viel. Mal schauen, wie sich das noch so entwickelt.

Am Lake Superior ist der Winter besonders hübsch ... **klick**

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