Da schreibe ich ein einziges Mal meinen
Blogeintrag nicht in Word vor, bin fertig, will noch die Fotos formatieren und
dann: PC stürzt ab. Also noch einmal von vorn.
Etwa eine
Autostunde östlich von Rochester liegt Winona,
eine Kleinstadt etwa so groß wie Soltau und damit mit nicht einmal einem
Viertel der Einwohnerzahl Rochesters. Dafür aber mit einem Bahnhof und
Amtrak-Anschluss Richtung Twin Cities bzw. Chicago und der Lage an einem
der längsten Flüsse der Welt, dem Mississippi River. Ja, der fließt auch schon
so weit im Norden. Und ja, er ist nicht minder beeindruckend als in St. Louis.
Gestern war
als Reisetag gut gewählt, teilweise hatten wir in Winona noch Sonnenschein,
während es sich in Rochester schon zugezogen hatte. (Das Resultat davon ist heute Eisregen.) Wir fuhren gewissermaßen
der Sonne entgegen. Das Wahrzeichen von
Rochester hatte ich noch gar nicht vorgestellt, wenn ich mich recht entsinne
– ein Wasserturm der ganz besonderen Art, der ein wenig mit dem Haupterzeugnis
der hiesigen Landwirtschaft zu tun hat.
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Corn Ear Water Tower - Maiskolbenwasserturm |
Dem Wunsch
unseres Navis, doch bitte die I-90 zu nehmen, sind wir zumindest für den Hinweg
nicht nachgekommen und haben uns für die Alternative, dem nördlich nahezu parallel
laufenden Hwy 14 entschieden. Dieser führte uns gleich östlich von Rochester an
vielen Zeichen vorbei, die eindeutig auf die ländliche Tradition der Region deuten. „Beerenfarmen“, Obstverkauf (im
Sommer) oder Landmaschinenverkaufshöfe (die
immer ein bisschen aussehen wie Playmobilspielplätze – für große Jungs) –
und eine Landschaft, der der sehr trockene letzte Sommer noch deutlich
anzumerken ist.
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ohne Worte |
Meine
Assoziation mit Südschweden kann ich aufrecht erhalten. US-typisch sind allein
die riesigen Kirchen, die mit nicht weniger kleinem Parkplatz immer mal wieder
entlang von Highways auftauchen. Hier in der Nähe von St. Charles, MN eine
katholische Kirche, die St. Charles
Borremeo Catholic Church.
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Für US-Verhältnisse sieht das schon echt nach Kirche aus und nicht nach Scheune mit Kreuz. |
Südschweden
endet allerdings einige Meilen vor Winona. Die sanfte Hügellandschaft verändert
sich recht plötzlich in schroffes Gebirge – meine Assoziationen gehen Richtung
Norwegen. Der Highway führt auf und ab, man blickt entweder einen steilen
Abhang hinunter oder gegen eine massive Felswand. Dies sind die Ausläufer des „Historic Bluff Country“ und
gleichzeitig Vorboten für die „Küste“ des Mississippis.
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Interessante Gesteinsformationen |
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Kurvige Straßen |
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Und das passiert bei Schneeschmelze an den Berghängen ... |
Unser Ziel
für den Tag war, an den Mississippi
zu fahren. Direkt an selbigem verläuft allerdings eine Eisenbahnlinie und
teilweise auch Gewerbegebiet, so dass wir erst einmal zum Lunch ins
urig-gemütliche „Acoustic Cafe“ bei
Chili und Sandwich einkehren. Und schließlich finden wir auch einen Zugang, der
nicht durch einen ewig langen Güterzug versperrt ist. Der Fluss scheint schon
hier ewig breit, dabei blicken wir noch gar nicht ans andere Ufer (nach
Wisconsin), sondern auf eine Insel in der Mitte des Flusses, der größenteils
zugefroren ist. Kein Wunder bei den Temperaturen der letzten Woche! (Und wie man sieht, war es immer noch kalt.)
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Mississippi River |
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Alex vor Eis |
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Sandra friert auch ... |
Winona ist,
soweit wir das mit zwei texanischen Städten (namentlich Galveston und New Braunfels)
vergleichen können, eine typische US-Kleinstadt,
wenn auch mit historischem Zentrum (das die anderen beiden Städte aber auch
haben). Die Zweigeschosser finden
sich so auch teilweise noch im Zentrum Rochesters, für mich sind sie daher
typisch amerikanisch.
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Finde die falsche Frau! |
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Downtown Winona |
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Main Street am Samstag nachmittag |
Der Weg
zurück führt uns dann (teilweise unfreiwillig) ein Stück durch Wisconsin, so dass wir den Mississippi
River auch noch vom Nordostufer bewundern können.
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Trempealeau, Wisconsin (frz. Siedlung) |
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Zurück in Minnesota: Mississippi River |
Über die I-90 geht es dann
mit bis zu 70 Meilen in der Stunde zurück nach Minnesota. Dass wir noch ein
Stück näher am „Historic Bluff Country“ sind, merken wir spätestens, als diese
Kutsche über uns den Highway passiert.
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Fortbewegungsmittel der Amish |
Die Amish wohnen noch heute mit Schwerpunkt
um die Ortschaft Harmony im äußersten Südosten Minnesotas. Nicht nur deshalb
hat uns Bluff Country nicht zum letzten Mal gesehen. Im Frühjahr kommen wir
wieder! Ich hab Alex versprochen, dass wir wandern gehen …
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