Donnerstag, 2. Mai 2013

Oops!

"Der Mai ist gekommen – die Bäume schlagen aus …" Oder so ähnlich!

Letztes Wochenende haben Alex und ich die erste Sonnenbräune erworben, weil wir das lang erwartete herrliche Frühlingswetter ausnutzten und an beiden Tagen mit dem Fahrrad unterwegs waren. Der Sonnenschein hielt dann noch etwas länger an – am Dienstag saß ich nachmittags noch mit einem Eiskaffee in der Hand draußen. Dann war ich bei Spanisch … Und währenddessen hatte ein ordentliches Gewitter begonnen, mit Platzregen und Hagel, sodass ich auf 50 Laufschrittmetern auf dem Weg zum Auto patschenass geworden bin und Bedenken hatte loszufahren, weil ich bei fingernagelgroßen Hagelkörnern Angst um meine Windschutzscheibe hatte …

Kurzum: Wetterumschwung, die Temperatur fiel innerhalb weniger Stunden um mindestens 15 Grad (Celsius). Und heute Morgen dann dies …

Oh oh ...

Ich hatte mich erstmals um 6.15 Uhr aus dem Bett bewegt, weil ich eigentlich subben (=aushilfsweise unterrichten) sollte. Der Blick aus dem Fenster war eigentlich schon Antwort genug: Das würde heute wohl nicht stattfinden. Aber sicherheitshalber noch einmal ins Internet geschaut: Ja, die öffentlichen und privaten Schulen haben heute schneefrei. Im Mai. Das ist selbst für Minnesota außergewöhnlich.

Dementsprechend bestanden auch die Lokalnachrichten gestern in erster Linie aus Wetterbericht(en) – Colorado hat wohl den gleichen Schneesturm abbekommen. Eine Mitarbeiterin des Heimatmuseums, das hier in den Staaten auch gleichzeitig so etwas wie ein Stadtarchiv ist, wusste dann zu bestätigen, dass hier in Rochester zum letzten Mal 1989 überhaupt im Mai Schnee lag (aber nur Puder) und bislang nur 1944 etwas mehr (etwa  5cm). Etwa 20cm Neuschnee über Nacht im Mai habe es in Rochester bislang noch nie gegeben, daher wurden alle Zuschauer von ihr dazu aufgerufen, dieses Ereignis zu dokumentieren.

zwei Stunden später: Bäumchen und Erdbeeren sind schneebedeckt

Sieht fast so aus, als sei das Shuttle nach downtown Einzelkämpfer ...

Äste biegen sich unter der Schneelast

Kurz vor acht habe ich dann dennoch Alex aus dem Bett geschmissen, weil er den letzten Shuttlebus um halb neun nehmen sollte, weil ich ihn nicht fahren würde. Autons, die oben auf dem Berg wohnen, haben das Haus heute noch nicht verlassen (außer zum Freiräumen der Einfahrt). Deren Nachbarin ist Krankenschwester und hatte Nachtschicht. Sie ist mit dem Auto liegen geblieben und musste einen Teil der Strecke heute früh dann nach Hause laufen ...

Eigentlich ist das ja wunderschön anzusehen … Aber es ist eindeutig der falsche Monat für Neuschnee! Der ist dazu noch schwer und wunderbar für Schneebälle oder Schneemänner geeignet, zudem sehr schalldämmend. Wenn ich die Balkontüre öffne, höre ich nichts vom sonstigen Alltagslärm da draußen. Diese absolute Stille wird nur ab und zu vom verstörten Zirpen eines Vogels durchbrochen …


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