Donnerstag, 25. Oktober 2012

Paperwork pt. 3 – once again



Und gerade als wir dachten, wir könnten es uns in unserer Wohnung gemütlich machen, schob uns jemand einen dicken Stapel Papier auf den Schoß … Bitte bis gestern ausfüllen!

Nun ja, ganz so unvorbereitet traf uns der Papierkram in der dritten Runde nicht. Er hätte sogar schon früher starten können, wenn die Verantwortlichen bei Mayo einen Schritt weiter gedacht hätten, was es alles bedeutet, den „German Postdoc“, von dem Matt seit seinem ersten Interview dort spricht, anzuheuern. Und so musste der Bewerbungsprozess, der sich bei Matt wochenlang hinzog, bei uns in einige Tage gequetscht werden – auch dank Steph,  die sich als unsere „Tiger Mom“ den Mund fusselig gequatscht und ein wenig Druck gemacht hat. Denn wir dürfen keine Lücke im Visum haben, sondern müssen zeitlich nahtlos nach Mayo transferiert werden.

Also wurde Ende letzter Woche (von Matt …) die PostDoc-Stelle offiziell ausgeschrieben, Alex hat sich drauf beworben und wurde genommen (Überraschung!) und hatte gestern dann das Willkommenspaket in der elektronischen Post. Ihm war das aber nicht wirklich willkommen, denn etwa die Hälfte davon sollte ausgefüllt und zurückgesendet werden – entweder per Fax (das ist ja sooo 20. Jahrhundert …) oder eingescannt als pdf per Mail.

Aber vor das Einscannen hat der liebe Gott das Ausfüllen gestellt – und ich hab mich dann abends mal daran gesetzt, 1. weil ich die schönere Schrift habe und 2. damit Alex entlasten konnte. Der war ohnehin schon total fertig. Und es sind ja nicht die ersten Formulare dieser Art, weshalb ich auch schon etwas Übung darin habe. Nur bei den Medical Records (Immunisierung und so) brauchte ich Alex‘ Hilfe, aber auch diesen Wisch haben wir schon einmal für Baylor ausfüllen müssen. Am Ende siegt der Mensch über das Papier und alles ist eingescannt und zu pdf konvertiert … Zurück blieb das:

So haben wir den Papierkram gestern abend einfach nur aufs Sofa fallen lassen ...
Ach ja, der ganze Papierkram dreht sich nur um Alex, von mir ist nur in Sachen Visum einmal als spouse die Rede. Aber daran bin ich ja schon gewöhnt. Steph geht es gerade auch nicht anders – bei denen dreht sich auch alles nur um Matt ... Wir Frauen sind nur die heimlich hilfreich Herrschenden im Hintergrund – ups, jetzt bitte „heimlich“ streichen …


Übrigens haben wir schon eine neue Adresse – obwohl wir uns eigentlich vorgenommen haben, nie wieder ein Apartment ungesehen zu mieten. Und obwohl wir uns eigentlich vergrößern wollten – um ein Arbeitszimmerchen (hier heißt es den = Höhle) oder gleich ein weiteres Schlafzimmer – bleiben wir den Winter über doch erst einmal in einem riesigen Apartmentkomplex mit 1 Bed/1Bath (=2-Raum-Whg.). Der Mietvertrag läuft bis Ende Juli. Und wir haben ein gutes Gefühl, weil der angekündigte Komfort deutlich höher ausfällt als bisher: Balkon, Geschirrspüler, Waschmaschine und Trockner in der Wohnung, Abstellraum, Kamin(!), größere Küche, mehr Quadratmeter … Am 5. November hole ich den Schlüssel ab (Alex hat dann schon sein zweitägiges Seminar zur Orientierung), schaue mir an, was wir da gemietet habe und was uns vielleicht noch fehlt und am 6. November sollen unsere Möbel und Sachen kommen.

Vorher wartet eine Woche Hotel und Leben aus dem Koffer auf uns – ein Roadtrip mit hoffentlich sinnvoll aufgeteilten Etappen inklusive. Wir haben uns entschieden, nicht den direkten Weg nach Norden zu nehmen, sondern über Missouri, Illinois und Wisconsin zu fahren – Zwischenstopp u.a. in St. Louis und einem Weltkulturerbe ... 


Rochester, MN - wir kooommen!

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